Drogenpolitik

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Zool
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Re: Drogenpolitik

#41

Beitrag von Zool » Mo 7. Dez 2015, 17:48

Manni Burgsmüller » 07 Dec 2015, 07:05 hat geschrieben:Drogen zu legalisieren hätte fatale Folgen, sie würden hofiert. Was legal ist wird angepriesen, um bessere Geschäfte zu machen. Risiken würden verharmlost, da müsste viel Geld seitens der Regierung für zusätzliche Aufklärung ausgegeben werden.
Können oder wollen sie nicht auf meine Frage antworten?
Übrigens das zusätzliche Geld zur Aufklärung (incl. Hilfe) wäre nur ein Bruchteil dessen was bisher für die Verfolgung ausgegeben wird.
Zudem benutzen Sie einen Begriff, "Drogen", den Sie vermutlich nicht mal definieren können.
Qua Definition ist es der wirksame pharmakologische Bestandteil, völlig egal ob legal oder illegal.

Das eigentliche Problem einer Überflussgesellschaft ist aber das Suchtverhalten, nicht die Dinge mit den es befriedigt wird. Die haben meiner Erfahrung nach nämlich mit Stoffen die man zuführt meist wenig zu tun.
Da kommt ihr eigenes Verhalten ins Spiel das selbst Süchtige nie wahrhaben wollen, es genügt ihnen absolut andere zu haben auf die sie herabsehen können. Gerade diejenigen die ihr nicht strafrechliches Suchtverhalten pflegen mäkeln an denen herum die sich aus welchen Gründen auch immer mit Dingen befassen die rein zufällig örtlich illegal sind.
Viele Alkohliker entschuldigen vor ich selbst da sie ja nichts verborenens tun und viele mit Suchtstruktur ohne Stoffzufühung entschuldigen sich selbst ihr Verhalten weil sich ja nichts zu sich nehmen.
Das eigentliche Problem das sie aber haben ignorieren alle bis sie ihr Leben ruinieren und das lässt sich mit Gesetzgebung nicht lösen genausowenig wie mit Ihrem moralinsauren Zeigefinger.
Sie haben von dem Thema Sucht, was ich bisher gelesen habe, nicht den blassendsten Dunst wenn Sie nicht gar die eigene verleugnen.


Hätte ich jemals vorher gewusst was auf mich zukommt hätte ich niemals etwas angefangen.

Auri

Re: Drogenpolitik

#42

Beitrag von Auri » Mo 7. Dez 2015, 17:55

Ich gehöre übrigens selbst zu den Geschädigten der Hanffraktion bzw deren Verfolgern.
Vor drei Jahren hatte einer der Raucher äusserst professionell im dichtesten Unterholz, aber gerade mal 10 Meter vom Waldrand und keine 500 Meter vom Dorfrand weg eine Hanfplantage angelegt.

Der Haken dabei blos, das Grundstück war und ist meines, und durch die Fällung der Bäumchen die dastanden hab ich einen langfristigen Schaden von über 2000.-- Euro den mir niemand ersetzt.

Auch sowas gehört zum Thema, so ne wild angelegte hanfplantage in fremden Wald ist kein Spass. :diabolo: :diabolo: :diabolo:

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Zool
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Re: Drogenpolitik

#43

Beitrag von Zool » Mo 7. Dez 2015, 18:01

Auri » 07 Dec 2015, 17:55 hat geschrieben:Ich gehöre übrigens selbst zu den Geschädigten der Hanffraktion bzw deren Verfolgern.
Vor drei Jahren hatte einer der Raucher äusserst professionell im dichtesten Unterholz, aber gerade mal 10 Meter vom Waldrand und keine 500 Meter vom Dorfrand weg eine Hanfplantage angelegt.

Der Haken dabei blos, das Grundstück war und ist meines, und durch die Fällung der Bäumchen die dastanden hab ich einen langfristigen Schaden von über 2000.-- Euro den mir niemand ersetzt.

Auch sowas gehört zum Thema, so ne wild angelegte hanfplantage in fremden Wald ist kein Spass. :diabolo: :diabolo: :diabolo:
Na jetzt sind sie doch einfach froh dass niemand ihre Datura oder andere Pflanzen aus Ihrem Garten "geerntet" hat. :mrgreen:
Hätte ich jemals vorher gewusst was auf mich zukommt hätte ich niemals etwas angefangen.

Felidae
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Re: Drogenpolitik

#44

Beitrag von Felidae » Mo 7. Dez 2015, 19:44

Es ist bei den Suchtmitteln so wie mit allem im Leben. Das Maß macht es aus. Jeder hat irgendwo eine Sucht, auch wenn es viele nicht zugeben wollen. Auch Sport kann eine Drogen sein. Ebenso Arbeit. Es gibt viele Leute, die sich sowohl beim Sport auch bei der Arbeit so was von auspowern, dass alles zu spät ist. Wichtig finde ich, dass einem immer bewußt ist was man eigentlich treibt, und man fähig ist zu erkennen was einem noch gut tut und was zu viel des Guten ist.
Ich muß auch sagen, dass mir ein friedlicher Kiffer tausendmal lieber ist, als ein stark alkoholisierter Mensch, bei dem die Schwelle zur Aggression in Relation zum Alkoholpegel sinkt.
Ich würde in der Legalisierung der "weichen" Drogen die Chance sehen, die Mittel, die im Moment für deren Verfolgung ausgegeben werden, für einen sinnvolleren Zweck zu verwenden. Vater Staat könnte hier doch auch wunderbar besteuern.

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Re: Drogenpolitik

#45

Beitrag von Manni Burgsmüller » Mo 7. Dez 2015, 22:36

Mir erschließt sich nicht, was an 2-3 Stunden Medienkonsum täglich eine Droge sein soll, von der Schädigung ganz zu schweigen.
Das sieht bei Drogen schon anders aus, da gibt es keine von der harmlosen Sorte. Der Gesetzgeber hat daraufhin auch prompt reagiert und diese verboten.
Auch das Rauchen wird eingedämmt, nur beim Alkohol wird weiterhin zu wenig reguliert, da muss sich noch was ändern.

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Re: Drogenpolitik

#46

Beitrag von Manni Burgsmüller » Mo 7. Dez 2015, 22:41

Zool » 07 Dec 2015, 17:48 hat geschrieben:Können oder wollen sie nicht auf meine Frage antworten?
Mir geht es weniger um die Kriminellen, sondern um die leidenden Menschen, die der Sucht verfallen sind.
Wenn wir da das Legalisieren anfangen, werden deutlich mehr mit der Sucht in Berührung kommen. Das kann doch keiner wollen?
Verbote sind auch eine Warnung. Wenn man es trotzdem tut, braucht man sich nicht zu wundern, wenn man in Not gerät und Strafe droht.

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Re: Drogenpolitik

#47

Beitrag von thai.fun » Di 8. Dez 2015, 00:13

Süchte sind menschlich, es gibt sie seit es Menschen gibt. Es gibt sie in x-Formen.
1. Legale Genussmittel Von welchen legalen Genussmitteln kann man abhängig werden? Schokolade Kaffee Esswaren ganz allgemein Cola usw.

2. Legale Suchtmittel: Von welchen legalen Suchtmitteln kann man abhängig werden? Alkohol Nikotin Medikamente: Amphetamine (Weckamine) Barbiturate (Schlafmittel) Tranquilizer (Beruhigungsmittel) Betäubungsmittel: (Schnüffelstoffe) usw.

3. Illegale Suchtmittel: Drogen: Von welchen illegalen Suchtmitteln kann man abhängig werden? Cannabisprodukte: Haschisch, Marihuana Haluzinogene: LSD, Meskalin, Psilocybin Kokaprodukte: Kokain, Crack usw.

Von den neuen Süchten wie Spiel, Sex, Internet und weiss ich noch was für Süchten usw. sehen wir mal ab. :joint:

Meine persönliche Meinung ist, und ich hatte persönlich mehr als genug mit Süchtigen zu tun! Jegliche Süchte "nur" von einer Seite her angehen. Und zwar von der Präfentiven, Aufklärenden und per Hilfsbegleitung her. Mit den gesparten Milliarden durch entkriminalisieren, Süchtigen helfen, auch "Stoff" erschwinglich zu machen. Dazu genau so wie sie heute in der Werbung zum Kauf die Jugend animieren, mit Antiwerbung gezielt die Jugend schon sehr früh abschrecken.

Woher nehme ich dass? Ich war massgeblich an der Auflösung der bekanntesten und größten "Drogenhölle" im Westen, in Zürich um 1990 beteiligt. Genauso war später der Erfolg, die Art und die Praxis dieser Weltweit einzigartigen Drogenproblem Lösung, ein Beispiel und Muster EU weit geworden.
Ich kann hier nicht auf Einzelheiten eingehen, dazu gibt es heute Internet. Macht euch mal schlau...

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Re: Drogenpolitik

#48

Beitrag von Zool » Di 8. Dez 2015, 07:03

Manni Burgsmüller » 07 Dec 2015, 22:41 hat geschrieben:Mir geht es weniger um die Kriminellen, sondern um die leidenden Menschen, die der Sucht verfallen sind.
Wenn wir da das Legalisieren anfangen, werden deutlich mehr mit der Sucht in Berührung kommen. Das kann doch keiner wollen?
Verbote sind auch eine Warnung. Wenn man es trotzdem tut, braucht man sich nicht zu wundern, wenn man in Not gerät und Strafe droht.
Das bringt mich gleich zur nächsten Frage, da Sie offensichtlich die erste nicht verstehen oder verstehen wollen.
Ist Ihnen bewusst dass die "leidenden Menschen" genau diejenigen sind die unter der Kriminalisierung noch mehr und am meisten leiden?
Das Verbote eine Warnung sein sollen kann nur jemand annehmen der selbst nie jung war, sonst wäre ihm bewusst wie sehr sie genau genommen nur einen zusätzlichen Reiz auslösen.
Bei solcherlei Verboten geht es nämlich gar nicht darum andere zu schädigen, was die allermeisten ja verstehen würden, sondern um eigenes Verhalten.
Genau dabei haben die "Vorbilder" dann schon verloren wenn sie nur mit Verboten kommen. Im zwangsläufig beginnenden Abnabelungsprozess werden andere gesucht und vieles ausprobiert vor allem genau das was man ihnen vorenthalten will. Bei den meisten legt sich das wieder wenn sie nicht schon von selbst eine Bereitschaft haben Suchtstrukturen zu entwickeln. In welche die dann führt ist völlig offen.
Aber all diejenigen die keine haben und die sich nur durch das Leben "testen" werden kriminalisiert dabei geht es mir nicht um die die auf Grund des Schwarzmarktes ihre Gewinne generieren sondern um diejenigen bei denen es eine vorübergehende Erscheinung ist.
Was meinen sie was dabei passiert wenn diese all die Nachteile einer solchen Kriminalisierung wie Verlust von Fahrerlaubnis (obschon sie gar nicht unter Einfluss gefahren sind) evtl Arbeitsplatz, Eintrag ins Strafregister usw zu spüren bekommen? Die fühlen sich zu Recht falsch behandelt und sind für das was man eigentlich erreichen wollte meist für immer verloren. Sie werden von der Szene noch dramatischer sozialiiert.

Nochmal Suchtverhalten ist eine psychische Erkrankung die rein gar nichts mit dem Mittel der Wahl selbst zu tun hat, ob nun legal oder illegal, sondern mit dem Verhalten und vor allem Probelmlösungsstrategien. Es ist völlig individuell in welchem Verhalten sich das dann ausdrückt das geht bis zum Missbrauch von Nahrungsaufnahme und Fettleibigkeit. Nach den Vorstellungen der Kriminalisierer würde man konsequenter Weise dann auch bei solchen Verboten zumindest Regulierungen ankommen.
Solche einfache Strategien die nicht zu Ende gedacht sind passen aber auch zu politischen Strömungen wie Sie sie präferieren.
Das Leben ist sehr komplex und wer diese scheinbar einfachen Lösungen sucht verliert dabei immer die Menschlichkeit.
Hätte ich jemals vorher gewusst was auf mich zukommt hätte ich niemals etwas angefangen.

SophieLaRoche

Re: Drogenpolitik

#49

Beitrag von SophieLaRoche » Di 8. Dez 2015, 07:16

Zool » 08 Dec 2015, 07:03 hat geschrieben:Das bringt mich gleich zur nächsten Frage, da Sie offensichtlich die erste nicht verstehen oder verstehen wollen.
Ist Ihnen bewusst dass die "leidenden Menschen" genau diejenigen sind die unter der Kriminalisierung noch mehr und am meisten leiden?
Das Verbote eine Warnung sein sollen kann nur jemand annehmen der selbst nie jung war, sonst wäre ihm bewusst wie sehr sie genau genommen nur einen zusätzlichen Reiz auslösen.
Bei solcherlei Verboten geht es nämlich gar nicht darum andere zu schädigen, was die allermeisten ja verstehen würden, sondern um eigenes Verhalten.
Genau dabei haben die "Vorbilder" dann schon verloren wenn sie nur mit Verboten kommen. Im zwangsläufig beginnenden Abnabelungsprozess werden andere gesucht und vieles ausprobiert vor allem genau das was man ihnen vorenthalten will. Bei den meisten legt sich das wieder wenn sie nicht schon von selbst eine Bereitschaft haben Suchtstrukturen zu entwickeln. In welche die dann führt ist völlig offen.
Aber all diejenigen die keine haben und die sich nur durch das Leben "testen" werden kriminalisiert dabei geht es mir nicht um die die auf Grund des Schwarzmarktes ihre Gewinne generieren sondern um diejenigen bei denen es eine vorübergehende Erscheinung ist.
Was meinen sie was dabei passiert wenn diese all die Nachteile einer solchen Kriminalisierung wie Verlust von Fahrerlaubnis (obschon sie gar nicht unter Einfluss gefahren sind) evtl Arbeitsplatz, Eintrag ins Strafregister usw zu spüren bekommen? Die fühlen sich zu Recht falsch behandelt und sind für das was man eigentlich erreichen wollte meist für immer verloren. Sie werden von der Szene noch dramatischer sozialiiert.

Nochmal Suchtverhalten ist eine psychische Erkrankung die rein gar nichts mit dem Mittel der Wahl selbst zu tun hat, ob nun legal oder illegal, sondern mit dem Verhalten und vor allem Probelmlösungsstrategien. Es ist völlig individuell in welchem Verhalten sich das dann ausdrückt das geht bis zum Missbrauch von Nahrungsaufnahme und Fettleibigkeit. Nach den Vorstellungen der Kriminalisierer würde man konsequenter Weise dann auch bei solchen Verboten zumindest Regulierungen ankommen.
Solche einfache Strategien die nicht zu Ende gedacht sind passen aber auch zu politischen Strömungen wie Sie sie präferieren.
Das Leben ist sehr komplex und wer diese scheinbar einfachen Lösungen sucht verliert dabei immer die Menschlichkeit.
Das ist ein sehr schöner Beitrag. Danke.

Manni Burgsmüller
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Re: Drogenpolitik

#50

Beitrag von Manni Burgsmüller » Di 8. Dez 2015, 07:26

Zool » 08 Dec 2015, 07:03 hat geschrieben:Ist Ihnen bewusst dass die "leidenden Menschen" genau diejenigen sind die unter der Kriminalisierung noch mehr und am meisten leiden?
Kriminelle Machenschaften sind rücksichtslos, menschenverachtend müssen rigoros bekämpft werden. Dass sich gerade bei den Drogen solche Umsätze erzielen lassen ist schlimm, ist es doch ein großer Anreiz kriminell zu werden.
Unsere Polizei tut was sie kann, bräuchte hier mehr Unterstützung und Mittel, dieser großen Herausforderung zu begegnen. Es ist eine politische Verpflichtung des Staates für Recht und Ordnung zu Sorgen, dieses geschieht nicht in ausreichendem Maße. Verbesserungen tun not. Vielleicht sollte der Bürger mal über einen politischen Wechsel nachdenken.

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