Richter mit Kopftuch - der altbekannte Streit um die Religionsfreiheit

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Zool
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Re: Richter mit Kopftuch - der altbekannte Streit um die Religionsfreiheit

#11

Beitrag von Zool » Sa 2. Jul 2016, 18:04

Auri » 01 Jul 2016, 16:02 hat geschrieben: Wäre es zulässig eine Gruppe von Bürgern von vorneherein auszuschliessen?
Verzeihung, aber ein Kopftuch ist definitiv keine Gruppe von Bürgern.
Und Uniformen gibt es nicht nur im Staatsdienst da brauchen Menschen die sich einer Religion zugehörig fühlen nun wahrlich keinen Popanz daraus machen. Privat kann das jeder handhaben wie er/sie es individuell möchte.
Solches gibt es auch in der Privatwirtschaft wie z. B. nix Vollbart bei UPS.
.


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Nathan
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Re: Richter mit Kopftuch - der altbekannte Streit um die Religionsfreiheit

#12

Beitrag von Nathan » So 3. Jul 2016, 01:04

forest » 01 Jul 2016, 17:11 hat geschrieben:Es ist kein 'schwerwiegender Eingriff' in die und deren Religionsfreiheit, von einer Justizangestellten bei Ausübung der Staatsmacht (Staatsmacht, very weltlich!) auf das Tragen eines Kopftuchs zu verzichten.
Wo sammer denn?
Mit der CSU - bei allen Vorbehalten - hat das garnichts zu tun. Natürlich untersteht das Justizministerium politisch dem bayrischen Justizminister, seinerzeit (2008) einer Justizministerin der CSU. Da ließe sich viel verschwurbeln, tu' ich aber nicht, hier nicht und bei Justizsachen erst recht nicht.
Haltet die Justiz sauber von jeglicher Religion! Wehret den Anfängen!

Bin beim Speichern des Beitrags grad rausgeflogen. Hat das System?
Bin ja begeisterter Kopftuchanhänger...wenn ich allein an die mexikanische Braut dieses verrückten Melonenheinis denke...die war schon sehr ok,
► Text zeigen
aber als Richterin, na, i woaß ned...
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uwelix
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Re: Richter mit Kopftuch - der altbekannte Streit um die Religionsfreiheit

#13

Beitrag von uwelix » Mo 4. Jul 2016, 22:59

es gibt bereiche des lebens, in denen hat die religionsAUSÜBUNG und religiöse symbole nichts verloren. völlig unabhängig davon, welcher religion jemand in seiner freizeit anhängt.

nun ist die frage, ob das tragen des kopftuches alleine eine religionsausübung und ein religiöses symbol darstellt. meiner meinung nach eindeutig JA, da es ja gerade von seinen befürworterinnen als wesentliches element ihrer religion so stark betont wird. wäre es das nicht, könnte man ja problemlos für die dauer seiner tätigkeit im gericht darauf verzichten, und das kopftuch für den feierabend wieder anlegen, wie motoradfahrer ihre rockerkluft oder freizeitsportler ihr quietschbuntes laufdress. geht aber wohl nicht, da wesentliches element der religionsAUSÜBUNG, ohne das anscheinend hölle und verdammnis drohen!!!

und DESWEGEN gehört es verboten. übrigens genauso wie kreuze im gerichtssaal!!!

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Re: Richter mit Kopftuch - der altbekannte Streit um die Religionsfreiheit

#14

Beitrag von thai.fun » Mo 4. Jul 2016, 23:06

Ob Bäuerin in den Schweizer-Alpen oder in Anatolien. Sie und viele Frauen in verschiedenen Berufen tragen Kopftücher, heute noch und vielerorts, völlig religions-frei, zu x-hunderttausenden.

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Re: Richter mit Kopftuch - der altbekannte Streit um die Religionsfreiheit

#15

Beitrag von Zool » Di 5. Jul 2016, 06:24

thai.fun » 04 Jul 2016, 23:06 hat geschrieben:Ob Bäuerin in den Schweizer-Alpen oder in Anatolien. Sie und viele Frauen in verschiedenen Berufen tragen Kopftücher, heute noch und vielerorts, völlig religions-frei, zu x-hunderttausenden.
Ist schon richtig bestehen aber alle auch darauf es am Gericht tragen zu dürfen/müssen?
Wenn Ja/nein warum/warum nicht?
Omilein trug sehr häufig Kopftuch nur im Geschäft meines Vaters, wenn sie mithalf, trug sie es nicht, selbst in der Kirche nahm sie es ab und einmal waren wir am Gericht wegen meinem Bruder da nahm sie es erst gar nicht mit.
O-Ton: "sowas geht gar nicht"
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Re: Richter mit Kopftuch - der altbekannte Streit um die Religionsfreiheit

#16

Beitrag von Nathan » Di 5. Jul 2016, 09:45

uwelix » 04 Jul 2016, 22:59 hat geschrieben:es gibt bereiche des lebens, in denen hat die religionsAUSÜBUNG und religiöse symbole nichts verloren. völlig unabhängig davon, welcher religion jemand in seiner freizeit anhängt.

nun ist die frage, ob das tragen des kopftuches alleine eine religionsausübung und ein religiöses symbol darstellt. meiner meinung nach eindeutig JA, da es ja gerade von seinen befürworterinnen als wesentliches element ihrer religion so stark betont wird. wäre es das nicht, könnte man ja problemlos für die dauer seiner tätigkeit im gericht darauf verzichten, und das kopftuch für den feierabend wieder anlegen, wie motoradfahrer ihre rockerkluft oder freizeitsportler ihr quietschbuntes laufdress. geht aber wohl nicht, da wesentliches element der religionsAUSÜBUNG, ohne das anscheinend hölle und verdammnis drohen!!!

und DESWEGEN gehört es verboten. übrigens genauso wie kreuze im gerichtssaal!!!
Möglicherweise verwechseln Sie etwas: Ein Kreuz ist ein Symbol für eine Religion und in Deutschland ist das katholische Christentum nun einmal Staatsreligion. Die deutliche Trennung zwischen Staat und Religion (Laizismus) gibt es in Deutschland nicht so wie etwa in der Türkei. Ferner bedeutet Symbolik noch nicht "Ausübung". Ausübung wäre zum Beispiel Beten. Wollen Sie Richtern das Beten während Amtshandlungen verbieten? Abgesehen davon, dass stilles Beten nicht zu identifizieren wäre würden Sie mit einer solchen Haltung in Bayern auf Unverständnis stoßen, gilt doch bei uns die himmlische Eingebung bereits als halbe Miete zur wahren Erkenntnis und ist dann gerade für Richter praktisch unverzichtbar...

Ebenso ist vielleicht ein Kopftuch ein religiöses Symbol, eher aber ein allgemein kulturelles Symbol und ebenfalls keine Religionsausübung. Auch muslimische Religionsausübung besteht hauptsächlich im Beten. Auch Allah wäre nicht einverstanden wenn gläubige Muslime anstatt zu ihm zu sprechen nur stumm mit einem Kopftuch herumsäßen...

Wenn man nicht in seiner Heimat ist klammert man sich gerne an die vertraute Symbolik der Heimat um gegen das Heimweh anzukämpfen und sich ein kleines Stück Heimat in der Fremde zu schaffen.

Deutsche Urlauber tragen im Ausland ebenfalls ihre kulturellen Symbole spazieren, z.B. T-Shirts mit "NIVEA"-Aufdruck, Plastiksandalen, die Reichskriegsflagge, ein Tragerl Augustiner und eine Biertischgarnitur. Düsseldorfer Italienurlauber rotten sich in Wagenburgen zusammen um feindlichen kulturellen Einflüssen zu trotzen und dies alles, obwohl ein Urlauber die Heimkehr viel eher vor Augen hat als z.B. ein Flüchtling oder eben ein deutscher Muslim, der hier bei uns wohnt.
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Re: Richter mit Kopftuch - der altbekannte Streit um die Religionsfreiheit

#17

Beitrag von Pustekuchen » Di 5. Jul 2016, 10:29

Nathan » 05 Jul 2016, 09:45 hat geschrieben:Ein Kreuz ist ein Symbol für eine Religion und in Deutschland ist das katholische Christentum nun einmal Staatsreligion.
Seit wann soll das denn der Fall sein? Hier gibt es keine Staatsreligion, schon gar keine katholische, und das ist auch gut so! Wir sind allenfalls ein christlich geprägtes Land, in welchem man je nach Gusto der katholischen oder evangelischen Kirche angehören kann. Ferner stehen auch Altkatholische Kirchen und evangelische Kirchen zur Wahl, wer will, der kann sich auch Jehovas Zeugen, Mormonen oder Adventisten anschließen. Wer mag, der darf sich auch gar keiner Kirche zugehörig fühlen.

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Re: Richter mit Kopftuch - der altbekannte Streit um die Religionsfreiheit

#18

Beitrag von uwelix » Di 5. Jul 2016, 10:47

Nathan » 05 Jul 2016, 09:45 hat geschrieben:... und in Deutschland ist das katholische Christentum nun einmal Staatsreligion.
selten so einen blödsinn gelesen... den rest des textes hab ich mir daher erspart... :idiot:

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Re: Richter mit Kopftuch - der altbekannte Streit um die Religionsfreiheit

#19

Beitrag von uwelix » Di 5. Jul 2016, 10:57

thai.fun » 04 Jul 2016, 23:06 hat geschrieben:Ob Bäuerin in den Schweizer-Alpen oder in Anatolien. Sie und viele Frauen in verschiedenen Berufen tragen Kopftücher, heute noch und vielerorts, völlig religions-frei, zu x-hunderttausenden.
"frei" ist hier aber schon ein wesentlicher punkt - denn die bäuerin trägt ihr kopftuch freiwillig und in der regel aus praktischen gründen (und zieht es normalerweise auch aus, wenn sie aus dem stall oder vom feld zurückkommt. und hat auch überhaupt kein problem, zu anderen anlässen auf ihr kopftuch zu verzichten. wie viele bäuerinnen tragen in der schweiz z.b. kopftuch, wenn sie in die stadt zum shoppen gehen ;) ).

das muslimische kopftuch oder burkas und ähnlicher krampf ist jedoch eine religiös begründete zwangshandlung, auch wenn das einige frauen aus diesem kulturkreis so nicht sehen wollen!

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Re: Richter mit Kopftuch - der altbekannte Streit um die Religionsfreiheit

#20

Beitrag von thai.fun » Di 5. Jul 2016, 13:30

uwelix » 05 Jul 2016, 10:57 hat geschrieben:... wie viele bäuerinnen tragen in der schweiz z.b. kopftuch, wenn sie in die stadt zum shoppen gehen ;) ).
... zum Beispiel die Marktfrauen an den Marktständen in den Städten. Aber du hast schon recht mit "frei". Darum trenne ich zwischen Freiwilligem -Kopftuch, Halsketten (nicht Hacken) -Kreuz tragen, und der unfreien- Vermummung oder Unterdrückungs- Zeichen!

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