Tod und Spiele - ein öffentlich-rechtlicher Skandal

Hier kann über Musik/TV-Themen diskutiert werden
Antworten
Benutzeravatar
SLR
Beiträge: 2617
Registriert: Fr 29. Jul 2016, 08:36

Tod und Spiele - ein öffentlich-rechtlicher Skandal

#1

Beitrag von SLR » Di 30. Aug 2022, 02:46

Seit 26. August jähren sich zum 50. Mal die Olympischen Spiele 1972 in München. Am 05.September wird sich zum 50. Mal der Tag des Anschlags auf die sogenannten fröhlichen Spiele, jähren. An diesem 05. September überfielen palästinensische Terroristen die schlecht bzw. überhaupt nicht beschützte und gesicherte israelische Olympia-Mannschaft.

Es hatte im Vorfeld Hinweise auf mögliche Attentate gegeben, aber die deutschen Sicherheitsbehörden, die deutsche Regierung unter Willy Brandt hatte sie in den Wind geschlagen. Obwohl es die Hochzeit des RAF-Terrorismus war, Andreas Baader, Ulrike Meinhof und Gudrun Ensslin Ende Mai, Anfang Juni 1972 festgenommen worden waren und Freipressungsversuche durch Entführungen und Geiselnahme ein bekanntes und durchaus auch bewährtes Mittel der terroristischen Szene, die auch Kontakte nach Palästina unterhielt, waren, wollte man sich unbedingt als liberales weltoffenes Gastgeberland präsentieren, in dem Polizisten lediglich mit einem Notizblock 'bewaffnet' waren und sich als Servicepersonal für olympische Besucher betrachteten.

Man erwartete wenn, dann eher Anschläge auf Politiker und Prominente - nicht aber auf Sportler. So weit so naiv. Man war unvorbereitet, schlecht ausgerüstet und geschult, schickte junge Verkehrspolizisten in die Befreiungsaktion am Flugplatz Fürstenfeldbruck. Unterstützungsangebote aus Israel lehnte man großspurig ab. So kam es endgültig zur Katastrophe.

Die Vorgänge um diese beleuchtet eine Doku der ARD mit dem reißerischen Titel "Tod und Spiele".

In dieser so heißt es in der Vorankündigung, "erzählen "Überlebende der israelischen Mannschaft, deutsche Polizisten und erstmalig auch die beiden noch lebenden palästinensischen #Geiselnehmer [erzählen] ihre Geschichte." https://www.guetsel.de/content/47420/20 ... -1972.html

Und tatsächlich bietet das öffentlich-rechtliche Fernsehen zwei der Mörder die Plattform, zu schildern, wie sie völlig problemlos in das olympische Dorf eindrangen und die israelischen Sportler als Geiseln nahmen, dabei einen erschossen.

Im öffentlich-rechtlichen deutschen Fernsehen, können sich 50 Jahre nach ungesühntem Mord palästinensische Täter damit brüsten und reuelos erklären, dass sie das jederzeit wieder tun würden.

Das ist ein Tiefpunkt des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Es erinnert an die Live-Berichterstattung des Gladbecker Geiseldramas bei dem Journalismus anlässlich sensationeller Bilder ebenfalls jegliche Moral entglitt.

Mord verjährt nicht. Man bringt heute Schreibkräfte und Aufseher aus Konzentrationslagern noch als Mordbeihelfer vor Gericht und präsentiert hier niemals zur Verantwortung gezogene Mörder, die man - vermutlich auch noch im Staatsauftrag - hat freipressen lassen als 'Geschichten'-erzähler.

Das ist ein Skandal!

Ich bin gespannt, ob das in der allgemeinen Kriegs- und Wirtschaftslamentiererei völlig untergehen wird, ob sich das die jüdischen Verbände, die Opfer und ihre Angehörigen, die wohl nicht wussten, dass sie mit ihren Peinigern zu einer 'spannenden Doku' zusammengeschnitten werden würden, so bieten lassen. Jedenfalls ist das die größere Ungeheuerlichkeit als die Nazi-Bilder auf der Dokumenta.

Öffentlich-rechtliches Fernsehen an seinem Tiefpunkt. Dafür braucht man es wahrlich nicht.

Wer verhaftet endlich die Mörder und zieht sie zur Verantwortung?



Siehe auch den sehr guten Artikel in der NZZ https://www.nzz.ch/gesellschaft/olympia ... ld.1697193


"Dies ist ein Antiterroranschlag des Asozialen Netzwerkes"

Benutzeravatar
thai.fun
Beiträge: 3281
Registriert: Fr 9. Okt 2015, 19:30
Wohnort: Zürich

Re: Tod und Spiele - ein öffentlich-rechtlicher Skandal

#2

Beitrag von thai.fun » Di 30. Aug 2022, 13:17

SLR hat geschrieben:
Di 30. Aug 2022, 02:46

Öffentlich-rechtliches Fernsehen an seinem Tiefpunkt. Dafür braucht man es wahrlich nicht.
Ihre Empörung ist nahvollziehbar und richtig.
Aber könnte man sich ob alle den vielen solchen Geschehnissen nicht allgemein fast zu Tode sinnieren?

Benutzeravatar
FCAler
Beiträge: 6758
Registriert: Mo 9. Mai 2016, 15:18
Wohnort: 86517 Wehringen
Kontaktdaten:

Re: Tod und Spiele - ein öffentlich-rechtlicher Skandal

#3

Beitrag von FCAler » Di 30. Aug 2022, 22:30

thai.fun hat geschrieben:
Di 30. Aug 2022, 13:17
Ihre Empörung ist nahvollziehbar und richtig.
Aber könnte man sich ob alle den vielen solchen Geschehnissen nicht allgemein fast zu Tode sinnieren?

Ich möchte nur nochmals darauf hinweisen,

dass meine Reklamation, warum und weshalb manche Beiträge bald nach Erscheinen, oftmals bereits nach nur vielleicht 3-4 Stunden schon verschwunden sind und andere Beiträge, wie dieser "hier" zitierte Beitrag von thai.fun abgeschickt um 13.17 Uhr, jetzt um 22.30 Uhr immer noch unter "Neue Beiträge" steht/stand.

Bin denn nur ich anscheinend "sooo blöd" dass nur mir das auffällt? :blink: :engel: :happy:


Meldung an Admin gegeben!
Nur der FCA und der FSV Wehringen
https://ichbineinwehringer.jimdofree.com

Benutzeravatar
MrACE
Beiträge: 3868
Registriert: Di 8. Sep 2015, 18:33
Wohnort: Großaitingen
Kontaktdaten:

Re: Tod und Spiele - ein öffentlich-rechtlicher Skandal

#4

Beitrag von MrACE » Mi 31. Aug 2022, 04:27

Das Thema wurde gestern aufgegriffen:

https://www.br.de/fernsehen/das-erste/s ... n-100.html
Haller schon in der Jugend, Riedle, Veh und Schuster groß werden sehen und auch noch mit dem FCA an der "Anfield road" gewesen zu sein, mehr geht in einem Augsburger Leben eigentlich gar nicht.
"Augschburger" besser geht eh nicht.

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 11 Gäste