Säkulare Talmudschule in Tel Aviv

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SLR
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Säkulare Talmudschule in Tel Aviv

#1

Beitrag von SLR » Do 5. Mär 2020, 11:07

In Tel Aviv gibt es eine Talmudschule, die säkularen Juden die Thora nahe bringt. Denn auch nicht religiöse Juden wollen wissen, was in dieser steht und darüber ihre Herkunft ihre Kultur besser verstehen können.

>>„Die Idee der säkularen Jeschiwa ist, dass die jüdische Kultur und die jüdischen Texte uns allen gehören und wir als säkulare Juden Teil der israelischen Gesellschaft auch eine Verantwortung dafür haben, diese Kultur zu definieren. In der säkularen Jeschiwa beschäftigen wir uns mit jüdischen Texten, mit unserer jüdischen Identität und Kultur. Wir gehen eben nicht an religiöse Institute und eignen uns nur deren Sicht der Dinge an. Das hier ist unser Judentum im Staat Israel.“<<

Das sagt Dan Herman, der Programmleiter des säkularen Teils der Oganisation BINA.

Diese Art an die jüdische Identität heranzugehen, trifft durchaus einen Nerv, nämlich den, was Judentum eigentlich ist. Nur Religion wie andere auch oder auch Nation. Israel definiert sich als jüdischer Staat im nationalen sind und hat die Ausrichtung des religiösen Lebens weitgehend den Orthodoxen überlassen. Das hat für Verwirrung gesort, sich die jüdische Kultur immer auch über die Religion definiert hat, als auserwähltes Volk des Buches. Was bedeutet die Thora, wenn man nicht religiös ist.

Interessante Fragen und ein wichtiger Ansatz, so meine ich.


https://www.deutschlandfunkkultur.de/sa ... _id=471165


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FCAler
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Re: Säkulare Talmudschule in Tel Aviv

#2

Beitrag von FCAler » Do 5. Mär 2020, 11:38

SLR hat geschrieben:
Do 5. Mär 2020, 11:07
In Tel Aviv gibt es eine Talmudschule, die säkularen Juden die Thora nahe bringt. Denn auch nicht religiöse Juden wollen wissen, was in dieser steht und darüber ihre Herkunft ihre Kultur besser verstehen können.

>>„Die Idee der säkularen Jeschiwa ist, dass die jüdische Kultur und die jüdischen Texte uns allen gehören und wir als säkulare Juden Teil der israelischen Gesellschaft auch eine Verantwortung dafür haben, diese Kultur zu definieren. In der säkularen Jeschiwa beschäftigen wir uns mit jüdischen Texten, mit unserer jüdischen Identität und Kultur. Wir gehen eben nicht an religiöse Institute und eignen uns nur deren Sicht der Dinge an. Das hier ist unser Judentum im Staat Israel.“<<

Das sagt Dan Herman, der Programmleiter des säkularen Teils der Oganisation BINA.

Diese Art an die jüdische Identität heranzugehen, trifft durchaus einen Nerv, nämlich den, was Judentum eigentlich ist. Nur Religion wie andere auch oder auch Nation. Israel definiert sich als jüdischer Staat im nationalen sind und hat die Ausrichtung des religiösen Lebens weitgehend den Orthodoxen überlassen. Das hat für Verwirrung gesort, sich die jüdische Kultur immer auch über die Religion definiert hat, als auserwähltes Volk des Buches. Was bedeutet die Thora, wenn man nicht religiös ist.

Interessante Fragen und ein wichtiger Ansatz, so meine ich.


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Jede Religion,

wenn "richtig" gelebt, kann jeder Mensch leben/betreiben wie er es für sich will, wenn er damit nicht andere Menschen bevormunden und den Glauben aufzwingen will, an welchen Gott man zu glauben hat. :bier:

Deshalb gibt es den Namen Glaube, den jedoch viele Religionen für sich alleine beanspruchen wollen! :no:

Darüber sollte man zuerst nachdenken! :richtig:
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Re: Säkulare Talmudschule in Tel Aviv

#3

Beitrag von SLR » Do 5. Mär 2020, 12:14

FCAler hat geschrieben:
Do 5. Mär 2020, 11:38
Jede Religion,

wenn "richtig" gelebt, kann jeder Mensch leben/betreiben wie er es für sich will, wenn er damit nicht andere Menschen bevormunden und den Glauben aufzwingen will, an welchen Gott man zu glauben hat. :bier:

Deshalb gibt es den Namen Glaube, den jedoch viele Religionen für sich alleine beanspruchen wollen! :no:

Darüber sollte man zuerst nachdenken! :richtig:
In diesem Fall, Franz, geht es darum, dass diejenigen unter den Juden, die eben nicht glauben, sich damit auseinandersetzen wollen, was ihre Kultur ist. Im Grunde könnten das Atheisten bei uns auch mit der Bibel machen, da wir ja immer darauf pochen, ein christliches Abendland zu sein.

Bei den Juden überlagert die Religion in dramatischer Weise die Nationalität, egal ob einer gläubig ist oder nicht. Juden sind Juden überall auf der Welt, ob ein russischer Jude oder ein amerikanischer, ein österreichischer oder ein polnischer. Allerdings haben sie darauf auch immer selbst Wert gelegt, wenn ich nicht irre.
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Re: Säkulare Talmudschule in Tel Aviv

#4

Beitrag von thai.fun » Do 5. Mär 2020, 13:36

SLR hat geschrieben:
Do 5. Mär 2020, 12:14
Bei den Juden überlagert die Religion in dramatischer Weise die Nationalität, egal ob einer gläubig ist oder nicht. Juden sind Juden überall auf der Welt, ob ein russischer Jude oder ein amerikanischer, ein österreichischer oder ein polnischer. Allerdings haben sie darauf auch immer selbst Wert gelegt, wenn ich nicht irre.
Das sind die Gedanken, die ich mir auch gemacht habe als ich nach Israel Reiste.

Nicht wegsehen aber diese unendliche Geschichte ausblenden, so kann man/n Land und Leute geniessen.
Habe ich Euch hier schon in meinem Israel Bildbericht gezeigt ... http://www.augsburgblick.de/viewtopic.p ... 915#p40910

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Re: Säkulare Talmudschule in Tel Aviv

#5

Beitrag von FCAler » Do 5. Mär 2020, 14:57

thai.fun hat geschrieben:
Do 5. Mär 2020, 13:36
Das sind die Gedanken, die ich mir auch gemacht habe als ich nach Israel Reiste.

Nicht wegsehen aber diese unendliche Geschichte ausblenden, so kann man/n Land und Leute geniessen.
Habe ich Euch hier schon in meinem Israel Bildbericht gezeigt ... http://www.augsburgblick.de/viewtopic.p ... 915#p40910
Die beiden Antworten darauf,
gehören dann eigentlich an diesen oben stehenden Link angehängt.
Re: Ein Atheist in Israel. (März 2018)
Beitrag von FCAler » Do 5. Mär 2020, 14:10

Dankeschön,doch ein sehr schöner Reise, infomativer Beitrag von Ihnen, mit guten Erklärungen dazu und schönen Bildern! :bier:
Daumen rauf. :richtig:
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Re: Ein Atheist in Israel. (März 2018)
Ungelesener Beitrag von SLR » Do 5. Mär 2020, 14:45

Ja, danke fürs Ausgraben des Threads, das pass ja heute gut dazu und die Bilder vom Max sind wie immer sehr schön! Daumenrauf.
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Re: Säkulare Talmudschule in Tel Aviv

#6

Beitrag von Athineos » So 15. Mär 2020, 17:58

SLR hat geschrieben:
Do 5. Mär 2020, 11:07
Was bedeutet die Thora, wenn man nicht religiös ist.




https://www.deutschlandfunkkultur.de/sa ... _id=471165

Dasselbe wie die 10. Gebote für einen nicht aktiven Christen!
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Re: Säkulare Talmudschule in Tel Aviv

#7

Beitrag von Athineos » So 15. Mär 2020, 18:04

Ich habe auf meinen Israelreisen unter den ( damals noch ) jüngeren Leuten mehr säkulare als gläubige Juden getroffen.
Ich schlage vor, genau zwischen Juden ( Konfession ) und Israelis ( Nationalität ) zu unterscheiden.
Sonst prophezeie ich, dass wir im besten Falle meilenweit auseinanderreden und im schlechtesten dahin abgleiten, wohin die meisten hier nicht wöllen. !
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Re: Säkulare Talmudschule in Tel Aviv

#8

Beitrag von SLR » So 15. Mär 2020, 19:18

Athineos hat geschrieben:
So 15. Mär 2020, 17:58
Dasselbe wie die 10. Gebote für einen nicht aktiven Christen!
Wie meinst du das genau? Dass die 10 Gebote für einen nicht aktiven Christen keine Bedeutung haben oder dass auch ein nicht aktiver Christ sie als ethische Grundregel befolgen kann?
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Re: Säkulare Talmudschule in Tel Aviv

#9

Beitrag von SLR » So 15. Mär 2020, 19:19

Athineos hat geschrieben:
So 15. Mär 2020, 18:04
Ich habe auf meinen Israelreisen unter den ( damals noch ) jüngeren Leuten mehr säkulare als gläubige Juden getroffen.
Ich schlage vor, genau zwischen Juden ( Konfession ) und Israelis ( Nationalität ) zu unterscheiden.
Sonst prophezeie ich, dass wir im besten Falle meilenweit auseinanderreden und im schlechtesten dahin abgleiten, wohin die meisten hier nicht wöllen. !
Ich folge dir gerne, nur steht im Ausgangstext eben etwas anderes. Wollen wir schlauer sein als die säkularen Juden selbst?
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Re: Säkulare Talmudschule in Tel Aviv

#10

Beitrag von Athineos » So 15. Mär 2020, 20:15

SLR hat geschrieben:
So 15. Mär 2020, 19:18
Wie meinst du das genau? Dass die 10 Gebote für einen nicht aktiven Christen keine Bedeutung haben oder dass auch ein nicht aktiver Christ sie als ethische Grundregel befolgen kann?
Sowohl als auch.
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