Warum Religion Demokratie ausschließt oder auch nicht

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bbuchsky
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Warum Religion Demokratie ausschließt oder auch nicht

#1

Beitrag von bbuchsky » Do 26. Nov 2015, 19:15

Abgetrennt von hier:
Beiträge stehen in der Reihenfolge wie sie geschrieben wurden.
Auri
http://www.augsburgblick.de/viewtopic.p ... &start=110
Nathan » 26 Nov 2015, 18:08 hat geschrieben: Womit wir wieder am Anfang der Metadiskussion sind. Erdogan ist KEIN Demokrat und allmählich wird er leider größenwahnsinnig. Typischer Fall von Korrumpierung durch Macht. Die alten Lorbeeren sind zerdrückt. Schade, sehr schade.
Zur Meta²-Diskussion gehört zuerst die Klärung der Frage:

Wie demokratisch kann ein religiöser Mensch in Abhängigkeit seines Grades von Fanatismus überhaupt sein?
Oder: Gehören Religion und Staat nicht prinzipiell und kathegorisch voneinander getrennt?

Mir wird jedesmal ganz anders, wenn ich in der Eidformel "..., so wahr mir Gott helfe!" höre. Besser läßt sich der Verdacht drohender Hilflosigkeit und umfassender Inkompetenz für einen Atheisten nicht zum Ausdruck bringen.



Auri

Warum Religion Demokratie ausschließt.

#2

Beitrag von Auri » Fr 27. Nov 2015, 08:23

bbuchsky » 26 Nov 2015, 19:15 hat geschrieben: Zur Meta²-Diskussion gehört zuerst die Klärung der Frage:

Wie demokratisch kann ein religiöser Mensch in Abhängigkeit seines Grades von Fanatismus überhaupt sein?
Oder: Gehören Religion und Staat nicht prinzipiell und kathegorisch voneinander getrennt?

Mir wird jedesmal ganz anders, wenn ich in der Eidformel "..., so wahr mir Gott helfe!" höre. Besser läßt sich der Verdacht drohender Hilflosigkeit und umfassender Inkompetenz für einen Atheisten nicht zum Ausdruck bringen.
Ich würde da schon stark behaupten wollen, dass Demokratie ohne Religion gar nicht funktionieren kann. Sie ist unabdingbare Voraussetzung.
Ich kenne kein Land das über längere Zeit demokratisch gewesen wäre und ohne religiösen Bezug auskäme. Solche Staatssysteme driften sehr regelmässig in eine Diktatur ab.
Das kann man zahlreich beobachten.
Erdogan ist auch mit Sicherheit der demokratischte Staatsführer den die Türkei je hatte.
Auch heute noch.

bbuchsky
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Warum Religion Demokratie ausschließt.

#3

Beitrag von bbuchsky » Fr 27. Nov 2015, 09:12

Auri » 27 Nov 2015, 08:23 hat geschrieben: Ich würde da schon stark behaupten wollen, dass Demokratie ohne Religion gar nicht funktionieren kann. Sie ist unabdingbare Voraussetzung.
Ich kenne kein Land das über längere Zeit demokratisch gewesen wäre und ohne religiösen Bezug auskäme. Solche Staatssysteme driften sehr regelmässig in eine Diktatur ab.
Das kann man zahlreich beobachten.
Erdogan ist auch mit Sicherheit der demokratischte Staatsführer den die Türkei je hatte.
Auch heute noch.
Was nun niemanden mehr verwundert, denn Sie werden nicht müde, Ihre komplett irrationale Neigung auch über Ihre Moderatorenfunktion zur Geltung zu bringen.
Ein Blick auf Polen sollte Sie Mores lehren. In Ungarn und Tschechien siehts ähnlich aus.
Dort bestätigt sich gerade in höchst bitterem Maß meine Aussage.
Polen sollte, um Nathan auch mal Recht zu geben, wie Ungarn einen gelben Brief der EU erhalten und bei Nichtänderung des Kurses kurzerhand ausgeschlossen werden.
Diktatur ist der natürliche Verbündete von Religionen und umgekehrt.
So erklärt sich auch Ihre Bereitschaft, der Diktatur von Erdogans AKP und die Diktatur in Thailand als heilsbringend anzuerkennen, obwohl sich in Sachen Bestechung keinerlei Unterschied zu den vorherigen demokratischen Strukturen zeigt. Der Unterschied läßt sich lediglich dadurch feststellen, dass die Militärs keinerlei Unterschied innerhalb ethnischen und religiösen Machenschaften treffen, also pragmatischer bereit sind, sich mit renitenten Minderheiten abzufinden. Die von denen eingebrachte Unruhe rechtfertigt schließlich die Übernahme durch das "demokratische" Militär.
Zuletzt sei noch angemerkt, dass Ihr stetes Lamento, diese zwanghafte Widerrede ohne jeden Hintergrund einen Blick auf Ihre so herzhaft proklamierte "Toleranz" erlaubt.
Religion ist weder tolerant noch demokratisch.
Fahren Sie nach Polen!

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Nathan
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Warum Religion Demokratie ausschließt

#4

Beitrag von Nathan » Fr 27. Nov 2015, 09:37

bbuchsky » 26 Nov 2015, 19:15 hat geschrieben: Zur Meta²-Diskussion gehört zuerst die Klärung der Frage:

Wie demokratisch kann ein religiöser Mensch in Abhängigkeit seines Grades von Fanatismus überhaupt sein?
Oder: Gehören Religion und Staat nicht prinzipiell und kathegorisch voneinander getrennt?

Mir wird jedesmal ganz anders, wenn ich in der Eidformel "..., so wahr mir Gott helfe!" höre. Besser läßt sich der Verdacht drohender Hilflosigkeit und umfassender Inkompetenz für einen Atheisten nicht zum Ausdruck bringen.
Dein Beitrag und Auris Antwort berührt eine auch für mich ausgesprochen interessante, grundsätzliche Frage, die ich sehr gerne weiter erörtern würde. Allerdings nicht hier. Ich finde, diese Frage hat einen eigenen Strang verdient! So könnten doch Auris Moderatorenrechte auch zu diesem Thema recht hilfreich sein. Ich denke, du solltest ihm den Missbrauch seiner Rechte nicht vorwerfen, das ist nicht fair. Ich bin ausgesprochen dünnhäutig, was Machtmissbrauch durch Forenmods betrifft, aber - und das mag eine relative und keine absolute Wertung sein - mir gefällt das, was die beiden Mods hier abliefern (bis auf den meines Erachtens zu zögerlichen Umgang mit rechtsradikalem Gedankengut).
Mir wird jedesmal ganz anders, wenn ich in der Eidformel "..., so wahr mir Gott helfe
Mir auch, das geht einfach gar nicht. Hauptsächlich deswegen nicht, weil es gläubige Menschen im Vergleich zu miesen Ketzern wie dich und mich schwer benachteiligt. Wer damit rechnet, nach seinem irdischen Ableben in nächster Instanz wieder wegen Falschaussagen belangt zu werden ist demjenigen gegenüber im Nachteil, der davon ausgeht, dass mit der Verteilung seiner Asche in der Flensburger Förde alle Schuld für alle Zeit beglichen ist.

Aber noch schießt in diesem Strang die Türkei russische Flugzeuge vom Himmel und so soll es auch bleiben....äh.... :no:
Der größte geistige Freiraum ist der Raum zwischen den Stühlen

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Warum Religion Demokratie ausschließt.

#5

Beitrag von bbuchsky » Fr 27. Nov 2015, 10:35

Nathan » 27 Nov 2015, 09:37 hat geschrieben: Dein Beitrag und Auris Antwort berührt eine auch für mich ausgesprochen interessante, grundsätzliche Frage, die ich sehr gerne weiter erörtern würde. Allerdings nicht hier. Ich finde, diese Frage hat einen eigenen Strang verdient! So könnten doch Auris Moderatorenrechte auch zu diesem Thema recht hilfreich sein. Ich denke, du solltest ihm den Missbrauch seiner Rechte nicht vorwerfen, das ist nicht fair. Ich bin ausgesprochen dünnhäutig, was Machtmissbrauch durch Forenmods betrifft, aber - und das mag eine relative und keine absolute Wertung sein - mir gefällt das, was die beiden Mods hier abliefern (bis auf den meines Erachtens zu zögerlichen Umgang mit rechtsradikalem Gedankengut).
Mir auch, das geht einfach gar nicht. Hauptsächlich deswegen nicht, weil es gläubige Menschen im Vergleich zu miesen Ketzern wie dich und mich schwer benachteiligt. Wer damit rechnet, nach seinem irdischen Ableben in nächster Instanz wieder wegen Falschaussagen belangt zu werden ist demjenigen gegenüber im Nachteil, der davon ausgeht, dass mit der Verteilung seiner Asche in der Flensburger Förde alle Schuld für alle Zeit beglichen ist.

Aber noch schießt in diesem Strang die Türkei russische Flugzeuge vom Himmel und so soll es auch bleiben....äh.... :no:
Einverstanden, falscher Trööt. Gerne bin ich bereit, die Inkompatibilität von Religion und Demokratie an passender Stelle zu erörtern.
Dennoch sei mir die Bemerkung erlaubt, Sie implizieren mit ihrem konstruierten Vorteil des Ungläubigen gegenüber dem Gläubigen etwas, was für mich ausgeschlossen ist.
Deshalb halten Sie sich für einen Agnostiker, ich bin eindeutig Atheist, kämpferisch bin ich sowieso.
Nehmen Sie es wie ein Mann und weinen Sie nicht!

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Warum Religion Demokratie ausschließt.

#6

Beitrag von voltaire » Fr 27. Nov 2015, 11:14

bbuchsky » 27 Nov 2015, 10:35 hat geschrieben: Einverstanden, falscher Trööt. Gerne bin ich bereit, die Inkompatibilität von Religion und Demokratie an passender Stelle zu erörtern.
Dennoch sei mir die Bemerkung erlaubt, Sie implizieren mit ihrem konstruierten Vorteil des Ungläubigen gegenüber dem Gläubigen etwas, was für mich ausgeschlossen ist.
Deshalb halten Sie sich für einen Agnostiker, ich bin eindeutig Atheist, kämpferisch bin ich sowieso.
Nehmen Sie es wie ein Mann und weinen Sie nicht!
Mir ist auch aufgestoßen, als Nathan Dich als Agnostiker einstufte. Ich hatte gestern keine Zeit mehr, darauf einzugehen, ist ja auch Dein Part. Ich zumindest bin nicht übergangslos vom Theist zum Atheist geworden, da stand schon die äußerst katholische Erziehung dagegen. Diese Übergangsfrist mag unterschiedlich lang sein, bei mir dauerte das weniger als ein Jahr, bei Dir ging das vermutlich noch schneller. Einen Atheisten als Agnostiker zu bezeichnen, noch dazu ohne jegliches Hintergrundwissen ist schlichtweg saudumm!
So aufzutreten zeigt von geringer Lebenserfahrung. Aber das muß man dem sehr klugen jungen Mann einfach mal nachsehen.

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Nathan
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#7

Beitrag von Nathan » Fr 27. Nov 2015, 11:27

bbuchsky » 27 Nov 2015, 10:35 hat geschrieben: Einverstanden, falscher Trööt. Gerne bin ich bereit, die Inkompatibilität von Religion und Demokratie an passender Stelle zu erörtern.
Dennoch sei mir die Bemerkung erlaubt, Sie implizieren mit ihrem konstruierten Vorteil des Ungläubigen gegenüber dem Gläubigen etwas, was für mich ausgeschlossen ist.
Deshalb halten Sie sich für einen Agnostiker, ich bin eindeutig Atheist, kämpferisch bin ich sowieso.
Nehmen Sie es wie ein Mann und weinen Sie nicht!
Ick werde mir bemühen und freue mich auf den Strang. Es sollte uns gelingen, gerade diese Frage ohne die zwischen uns üblichen Herzlichkeiten zu besprechen.
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Warum Religion Demokratie ausschließt.

#8

Beitrag von thai.fun » Fr 27. Nov 2015, 11:30

In @Auri's zusammenfügen von Religion zu Demokratie fehlt mir, "Trennung von Staat und Kirche", oder eben Politik und Religion!? Für mich ist das eigentlich unabdingbar in meiner sehr Demokratischen Schweiz.

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Nathan
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#9

Beitrag von Nathan » Fr 27. Nov 2015, 11:32

voltaire » 27 Nov 2015, 11:14 hat geschrieben: Mir ist auch aufgestoßen, als Nathan Dich als Agnostiker einstufte. Ich hatte gestern keine Zeit mehr, darauf einzugehen, ist ja auch Dein Part. Ich zumindest bin nicht übergangslos vom Theist zum Atheist geworden, da stand schon die äußerst katholische Erziehung dagegen. Diese Übergangsfrist mag unterschiedlich lang sein, bei mir dauerte das weniger als ein Jahr, bei Dir ging das vermutlich noch schneller. Einen Atheisten als Agnostiker zu bezeichnen, noch dazu ohne jegliches Hintergrundwissen ist schlichtweg saudumm!
So aufzutreten zeigt von geringer Lebenserfahrung. Aber das muß man dem sehr klugen jungen Mann einfach mal nachsehen.
Ja, danke! Meine Jugend und Unerfahrenheit und mein doch sehr lückenhaftes Wissen in der göttlichen Frage möchten Sie bitte entschuldigen wollen. "Saudumm" ist doch ein bisschen grob und verletzt mich. Ich möchte Sie bitten, etwas verständnisvoller zu (re)agieren. Ich nenne Sie aus tiefster Überzeugung auch nicht "Arschloch", ja, ich wage es nicht mal zu denken, so wahr mir Gott helfe!
Der größte geistige Freiraum ist der Raum zwischen den Stühlen

Bargle

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#10

Beitrag von Bargle » Fr 27. Nov 2015, 11:42

@Voltaire und Nathan
1:1 unentschieden, es reicht. Danke

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