So werdet Ihr zu Diabetikern..

Interessante Themen über Gesundheit, Gesellschaft, Familie und Soziales
Benutzeravatar
Banshee
Beiträge: 258
Registriert: Mi 23. Sep 2015, 14:54
Wohnort: Kamp-Lintfort

So werdet Ihr zu Diabetikern..

#1

Beitrag von Banshee » Do 13. Okt 2016, 11:53

..oder Psychotikern gemacht:

Es ist schon ein Weilchen her, da habe ich im Zusammenhang mit dem Recht auf Einsichtnahme in die eigenen Gesundheitsunterlagen beim Arzt, die teilweise geschwärzt vorgelegt werden dürfen, auf die Zustände, die jetzt wieder durch die Medien geistern, hingewiesen.

Ihr habt es bestimmt auch gelesen, dass die Technikerkrankenkasse darauf hinwies, dass manche Krankenkassen die Ärzte mit teils massivem Druck anhalten, “hochwertige” Codierungen der Diagnosen bei Kassenpatienten vorzunehmen.
Da wird offensichtlich einem Arzt, der sich Regressforderungen stellen muss, mehr oder minder unverhohlen “Entgegenkommen” signalisiert, wenn er seine Patienten als Chroniker ausweist.
Dies geschieht über sog. ICD-Schlüssel.
Hier kann, OHNE WISSEN DES PATIENTEN, ein einfacher Behandlungsfall benützt werden, um jemandem zum lukrativen Kassenmitglied zu erklären, indem er der Kasse bestimmte ICD-Codes meldet, aufgrund derer die Krankenkasse mehr Geld aus dem Morbiditäts-Risikostrukturausgleich (kurz: Morbi-RSA) erhält. Das funktioniert im Prinzip ähnlich wie der Länderfinanzausgleich. Diese Ausgleichszahlung soll Nachteile einzelner Kassen aufwiegen, die sie durch im Schnitt “kränkere” Versicherten gegenüber anderen Kassen haben.
Es liegt also nahe, seine Versicherten kränker zu machen als sie es sind und schon rollt der Rubel. Geschieht das im großen Stil, wie es offensichtlich schon viele Jahre läuft, kommen da erkleckliche Summen zusammen.
Natürlich braucht man Ärzte, die in diesem miesen Spiel mitmachen und diese werden mit Nachdruck, um nicht das böse Wort der “Erpressung” zu verwenden, “gebeten”, entsprechende Codierungen vorzunehmen.

Vordergründig könnte das alles dem Patienten wurscht sein, aber spätestens, wenn eine Berufsunfähigkeitsversicherung oder Lebensversicherung einen Vertragsabschluss oder eine Zahlung verweigert, weil man versicherungsrelevante Angaben verschwiegen hätte, wird es bitter für den Patienten.
Auch eine Beweisführung ist schwierig, allerdings tritt man angeblich inzwischen derart dreist auf, dass man in Ärzteportalen schriftliche Erklärungen abgibt, die man nur als Aufforderung und Förderung solcher Machenschaften verstehen kann.

Mein Rat: Verlangt von Eurer Krankenkasse die Unterlagen, aus denen die von den Ärzten gemeldeten ICD-Codes hervorgehen…. Vor allem dann, wenn Ihr eine BU oder LV abgeschlossen habt.



Benutzeravatar
Luciana01
Beiträge: 853
Registriert: Di 8. Sep 2015, 13:01

Re: So werdet Ihr zu Diabetikern..

#2

Beitrag von Luciana01 » Do 13. Okt 2016, 12:18

Danke für den Tip!

"Götter in weiss"....es gab mal Zeiten wo das nicht nur dahin gesagt worden ist.
Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher! Bertolt Brecht

Benutzeravatar
SLR
Beiträge: 2617
Registriert: Fr 29. Jul 2016, 08:36

Re: So werdet Ihr zu Diabetikern..

#3

Beitrag von SLR » Do 13. Okt 2016, 15:53

Huuiui, das ist harter Tobak. Die schrecken vor nichts zurück.

Meine Hausärztin erzählte mir heute, dass sie dringend wieder eine Assistentin bräuchte. Sie hatte schon eine Zusage, aber man habe da wieder etwas in den Zulassungsbedingungen geändert, so dass sie ein weiteres Jahr KH hätte machen müssen, das wollte sie nicht.

Sie fragte daraufhin bei der KVB nach, weil sie wirklich schnellstmöglich jemand bräuchte. Daraufhin bekam sie einen Anruf von einem externen Vermittler, der ihr gegen eine Provision von 5.500 Euro jemanden geschickt hätte...

Ohne Worte, oder?

Okay nicht ganz thementreu aber bzgl. der Machenschaften der Ärzte schon wieder.

Aber eine Frage zu den falschen Krankheiten fällt mir noch ein:

Wenn so ein Fall einträte, dass eine Versicherung nicht zahlen will, weil der Patient falsche Angaben gemacht hätte, dann müsste sich der Gegenbeweis doch über nicht verordnete Medikamente erbringen lassen? Oder sitze ich da einem Denkfehler auf.

Allerdings sollte es einem als Patient auch so nicht egal sein, wenn mit seinem Namen und mit seinen Daten Schindluder getrieben, bzw. Betrug begangen wird.
"Dies ist ein Antiterroranschlag des Asozialen Netzwerkes"

forest

Re: So werdet Ihr zu Diabetikern..

#4

Beitrag von forest » Do 13. Okt 2016, 17:07

Kanzler Schröder brauchte seinerzeit (Scharping) quasi über Nacht einen neuen Verteidigungsminister. Es wurde Peter Struck (selig). Ob er es machen würde? Seine Antwort in etwa: Wenn es sein muß, alles, bloß kein Gesundheitsminister! Das System sei undurchdringlich und dann noch was mit 'korrupt', aber das Wort hat er so nicht in den Mund genommen.

Benutzeravatar
thai.fun
Beiträge: 3281
Registriert: Fr 9. Okt 2015, 19:30
Wohnort: Zürich

Re: So werdet Ihr zu Diabetikern..

#5

Beitrag von thai.fun » Do 13. Okt 2016, 18:21

Je Reicher ein Land, je frecher die Pharmamultis darin.
Ich hab letzthin einen Film gesehen mit dem Titel "Die Cholesterin Lüge" dasselbe wie vorstehend. Googelt selber mal ...

Benutzeravatar
Banshee
Beiträge: 258
Registriert: Mi 23. Sep 2015, 14:54
Wohnort: Kamp-Lintfort

Re: So werdet Ihr zu Diabetikern..

#6

Beitrag von Banshee » Sa 15. Okt 2016, 19:06

Ich habe heute meine eigenen Unterlagen von der Krankenkasse erhalten und siehe da....., ich wurde seit 2015 als chronisch nierenkrank codiert und die Diagnose als "G" wie "gesichert" ergänzt.

Sauerei das..!!! :evil:

Ich rate Euch wirklich, auch in Eure Unterlagen zu sehen! Die einzelnen ICD-Schlüssel könnt Ihr dann hier checken. Die direkte Suche funktioniert nicht zuverlässig, deshalb besser über den Link unter dem Eingabefeld gehen.
..dann müsste sich der Gegenbeweis doch über nicht verordnete Medikamente erbringen lassen? Oder sitze ich da einem Denkfehler auf.
Guter Hinweis. Dem gehe ich mal nach.

Benutzeravatar
Luciana01
Beiträge: 853
Registriert: Di 8. Sep 2015, 13:01

Re: So werdet Ihr zu Diabetikern..

#7

Beitrag von Luciana01 » Sa 15. Okt 2016, 19:12

Wahnsinn... was werden jetzt deine nächsten Schritte dazu sein?
Wer die Wahrheit nicht weiß, der ist bloß ein Dummkopf. Aber wer sie weiß und sie eine Lüge nennt, der ist ein Verbrecher! Bertolt Brecht

Benutzeravatar
Banshee
Beiträge: 258
Registriert: Mi 23. Sep 2015, 14:54
Wohnort: Kamp-Lintfort

Re: So werdet Ihr zu Diabetikern..

#8

Beitrag von Banshee » Mo 17. Okt 2016, 12:20

Ich habe soeben einen Anruf meiner Hausarztpraxis bekommen.

Es wäre bei mir "versehentlich" die damalige Diagnose auf Basis einer Blutuntersuchung als Dauerdiagnose eingetragen worden. Neuere Blutuntersuchungen wären unauffällig und man hätte den Schlüssel jetzt aus den Unterlagen entfernt.

Mit solchen "Versehen" werden Millionen gemacht und Leute zu lebenslang Kranken gestempelt... :evil: :evil:

Leider konnte ich mit dem Arzt selbst nicht plaudern, aber mein nächster EKG-Termin wird zum Grundsatzgespräch. Der Gutste weiß auch genau, dass mein Töchterlein selbst Medizin studiert und er mir keine Märchen erzählen kann.

Leute, seid auf der Hut!

forest

Re: So werdet Ihr zu Diabetikern..

#9

Beitrag von forest » Mo 17. Okt 2016, 13:24

Zum System Krankenkasse, egal ob GKV oder PKV, bitte ohne Gewähr, nur mein Eindruck:

Das System ist eine Gelddruckmaschine, gespeist mit teils einander gegenläufigen Rädchen, als da sind

- die Volksgesundheit ist zwangsverordnet, Krankenversicherung ist eine Pflichtversicherung; medizinisches Personal könnte sich gegenseitig ohne Versicherungsbeiträge pflegen und heilen, größere OPs wegen Mascinen und KH ausgenommen

- es gibt Beitragszahler (siehe auch GEZ), die jahrzehntelang nur das Nötigste beanspruchen, weil sie Glück haben, weil sie nicht wegen jeden Zipperleins zum Doc rennen, die nötige Geduld und das Vertrauen in ihre Selbstheilungskräfte haben, körperlich und mental, ihre Resilienz, ob angeboren oder nicht, trainieren, nicht dauernd jammern, keinen Urlaub Marke 'krank' brauchen, lieber offiziell arbeiten als schwarz, schlicht keine Zeit haben um krank zu sein usw.

- es gibt Versicherte, die aus Prinzip krank sind (Tarifgrippe), die eine Affinität zu Medizin und Medizinmännern haben, die dort Zuwendung suchen und sonst nichts, die sich mit ihrer 'Krankheit' wichtig machen, weil sie es sonst nicht sind (Profilneurose, medizinisch nicht heilbar, dann eben psychotherapeutisch = großer Markt!, hilft aber auch nichts, aber das ist wurscht)

- es gibt Kapitalbedarf für die Pharmazie und Geräteentwicklung, starke Lobby dort, alles zum Wohle des Menschen, auch und vor allem die, die damit ihr Geld machen

- dann gibt es natürlich Leute, die tatsächlich mal krank sind

- es gibt medizinisches Personal, das bis zum Umfallen arbeitet im Dienste des Menschen ohne auf sein finanzielles Auskommen dabei zu denken

- """"""""""""""""""""""""""""""""""" , das das Gegenteil tut

- der gemeine Beitragszahler will was sehen für seine Beiträge

- der hundsgemeine Beitzragszahler will mehr sehen (latenter Versicherungsbetrug und Schädigung der ehrlichen Beitragszahler)

- die Angstmache vor gar schrecklichen Krankheiten macht es den Versicherungen leicht, an der Beitragsschraube zu drehen

- das Medikament für einen wohlüberlegten und halbwegs humanen (pardon!) Freitod zahlt die Kasse wahrscheinlich nicht, aber lebensverlängernde Maßnahmen zum Wohle des Krepierenden

- usw.

Deshalb wollte Struck nicht Gesundheitsminister werden; da war der Verteidigungsminster das kleinere Übel.

Benutzeravatar
SLR
Beiträge: 2617
Registriert: Fr 29. Jul 2016, 08:36

Re: So werdet Ihr zu Diabetikern..

#10

Beitrag von SLR » Mo 17. Okt 2016, 19:44

Schön aufgedröselt und dann zusammengefasst.

Ich persönlich habe auch schon lange den Eindruck, dass die Aufklärung hinsichtlich möglicher Krankheiten vor allem dem Zweck dient, dass jeder meint, er habe eine solche. Man muss nur die Apothkerzeitung lesen und schon würde man sich am liebsten einen Termin beim Arzt geben lassen. Hundert Zipperlein. Mindestens.

Dabei geht das meiste tatsächlich von selbst wieder weg. Kreuzschmerzen beispielsweise. Sagt selbst der Prof. Wild, der es wissen muss. Wenn nicht wirklich ein Bandscheibenvorfall vorliegt, heilt alles andere innerhalb von drei bis sechs Wochen von selbst. Okay, Schmerzlinderung ist in machen vielen Fällen nicht unangebracht bzw. ein Segen. Aber es geschieht ja nicht nur das, es wird ja in Röhren geschoben, magnetresonanziert, es wird von nötigen OPs gesprochen - auf jeden Fall mal KG und Massagen verordnet... es leben eben viel zu viele Menschen von der Krankheit ,als dass überhaupt ein Interesse daran bestehen könnte, dass die Menschen gesund bleiben.

Abgesehen von der anderen Fraktion, die ihre Geschäfte eben damit macht, dass man durch alternative Lebens- oder Ernährungsweisen der Krankheit ein Schnippchen schlagen könne.
"Dies ist ein Antiterroranschlag des Asozialen Netzwerkes"

Antworten

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste