Fortschritte in der Dialyse in Aussicht

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SLR
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Fortschritte in der Dialyse in Aussicht

#1

Beitrag von SLR » Di 17. Mär 2020, 11:12

Unser Schiri als Betroffener wird es vielleicht schon vernommen haben ansonsten wird ihn die Botschaft sicherlich freuen, auch wenn wirkliche Verbesserungen in ganz naher Zukunft noch nicht zu erwarten sind.

Die Dialyse rettet Menschen, deren Nierenfunktion stark eingeschränkt oder gar nicht mehr gewährleistet ist, das Leben, bis sich gegebenenfalls mal ein Spenderorgan findet.

Insofern ist sie ein Segen, aber einer der die Lebensqualität doch gewaltig einschränkt.

(Vllt. kann MrACE, wenn er möchte Einblicke in das Leben eines Dialysepatienten geben, das wäre sicher wertvoll und verständnisfördernd)

Regelmäßig dreimal die Woche muss man sich in ein Dialysezentrum begeben um dort an ein riesiges Drum Maschine angeschlossen zu werden, welches einem stundenlang das Blut wäscht.

Die Entgiftung, die dadurch erfolgt ist lebensnotwendig, bewirkt aber im Gegensatz zu der natürlichen fortwährenden Arbeit, die die Nieren leisten, wenn sie das tun (können) was sie tun sollen, einen zu starken Wechsel im Bluthaushalt und kann für den Körper einen Schock darstellen und stundenlange Erholung fordern.

Deshalb ist das Interesse an mobilen Geräten groß.

Dass sich über die vielen Jahrzehnte nicht so wirklich etwas bewegt hat auf dem Sektor Dialyse, dürfte auch damit zusammenhängen, dass man an ihr sehr sehr viel Geld verdient. Der Antrieb sich selbst das Geschäft kaputt zu machen ist deshalb eher gering zu nennen.

Jetzt kommt aber mittels bereit gestellter Forschungsgelder Bewegung in die Sache.

Größtes Problem für mobile Geräte stellt der notwendige Wasserverbrauch dar. 120 bis 180 Liter werden für jede vierstündige Sitzung gebraucht.

Die Firma Fresenius hat ein Gerät entwickelt, das ‚nur‘ noch 34 kg wiegt und über die heimische Wasserleitung laufen kann, wenn das Wasser ausreichend guter Qualität ist. Dann könnte man zuhause bleiben und täglich Blut waschen, was dem Körper besser bekäme.

Ein anderes System arbeitet damit, dass die gebrauchte Dialyselösung durch eine Kartusche gedrückt wird, die den herausgefilterten Harnstoff mittels Licht in Stickstoff und Kohlendioxid umwandelt. Die Lösung kann somit wiederverwendet werden. Auch mit dieser Methode könnten täglich die anfallenden Harnstoffe eliminiert werden, das Gerät wöge nur 9 kg, passe in einem Rollkoffer und bräuchte nur 750 ml Lösung.


Ein weiteres Verfahren haben Forscher aus Singapur entwickelt und getestet. Dieses ist nur drei Kilo schwer und für die sog. Peritonealdialyse gedacht. Bei dieser wird mittels eines Katheters die Dialyselösung in die Bauchhöhle geleitet. Dort nimmt sie Giftstoffe aus dem Blut auf und fließt mit diesen anschließend in einen Beutel der außerhalb am Körper getragen wird. Auch damit wäre eine tägliche Blutreinigung in 7 bis 10 Stunden gewährleistet.

Allerdings haben Probanden teilweise über Bauchbeschwerden und Völlegefühl geklagt, auch bestehen wissenschaftliche Bedenken hinsichtlich eines Überstrapazierens des Bauchfells.

An einer Lösung des Problems ohne externe Geräte wird auch geforscht. So ist man an der University of California nahe an einer einpflanzungsfähigen Kunstniere. Eine Pumpe bräuchte diese nicht, weil sie an das bestehende Adernsystem angeschlossen würde.

Forscher mit anderen Schwerpunkten finden die Kombination aus technischen und biologischen Bestandteilen allerdings in Entwicklung zu Zulassung zu kompliziert und setzen vollständig auf Stammzellen, deren Erfolg aber noch in weiter Ferne liegen dürfte.

Ein mobiles Dialysegerät dagegen könne wohl schon bald Patienten spürbare Erleichterungen bringen, die Frage ist nur, ob sie es bezahlen können bzw. ob die Kassen die Kosten übernehmen werden.

Wer’s genauer wissen will:
https://www.spektrum.de/news/zeit-fuer- ... se/1712124


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Re: Fortschritte in der Dialyse in Aussicht

#2

Beitrag von MrACE » Di 17. Mär 2020, 17:36

Danke für den Artikel!
Fresenius hat auch die Dialysestation in Friedberg, bei der ich früher war, gekauft.
Hat auch die in Pfersee u Oberhausen.
Der größte Dialyse Anbieter der Welt, der gerade in Deutschland gut verdient.
Mit Medikamenten kostet ein Dialyse Patient ca 200 000 € pro Jahr.
Ich kann mir auch die Heim Dialyse nicht vorstellen.
Aber ich gehe davon aus, dass ich das nicht mehr erlebe!
Haller schon in der Jugend, Riedle, Veh und Schuster groß werden sehen und auch noch mit dem FCA an der "Anfield road" gewesen zu sein, mehr geht in einem Augsburger Leben eigentlich gar nicht.
"Augschburger" besser geht eh nicht.

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Re: Fortschritte in der Dialyse in Aussicht

#3

Beitrag von MrACE » Fr 20. Mär 2020, 06:58

Zur Zeit ändert sich täglich war, in der Dialyse Station in Pfersee.
Dort sind 5 Ärzte unter einem Dach u ca 50 Dialyse Betten auf 2 Etagen.
Die Stühle in den Wartebereichen sind nun 1 Meter voneinander entfernt. Alle Schwestern tragen Mundschutz u Wege ein Patient hüstelt, Zack wird ihm auch schon ein Mundschutz verpasst.
Jeder Patient hier ist sich im Klaren, wir sind die höchste Risiko Gruppe und keiner überlebt, sollte sich einer anstecken.
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Re: Fortschritte in der Dialyse in Aussicht

#4

Beitrag von SLR » Fr 20. Mär 2020, 14:10

MrACE hat geschrieben:
Fr 20. Mär 2020, 06:58
Zur Zeit ändert sich täglich war, in der Dialyse Station in Pfersee.
Dort sind 5 Ärzte unter einem Dach u ca 50 Dialyse Betten auf 2 Etagen.
Die Stühle in den Wartebereichen sind nun 1 Meter voneinander entfernt. Alle Schwestern tragen Mundschutz u Wege ein Patient hüstelt, Zack wird ihm auch schon ein Mundschutz verpasst.
Jeder Patient hier ist sich im Klaren, wir sind die höchste Risiko Gruppe und keiner überlebt, sollte sich einer anstecken.
Oh je, das stelle ich mir schon ziemlich belastend vor für die Psyche - zu den anderen Malaisen. Passt bloß auf euch auf!!
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