Das kann ich zwar unterschreiben, die Migration ist hier aber nicht das Thema:ede hat geschrieben: ↑Mi 18. Nov 2020, 19:02Nein, würde er wohl nicht.
Er würde es wohl eher schätzen, dass es Menschen gibt, die zu einer differenzierteren Betrachtungsweise fähig sind als die, die sich gerne als moralisch-politische Keulenschwinger geben.
Immerhin schrieb er: "Entwicklungen wie in Polen oder Ungarn wären auch in Deutschland rechtlich möglich."
Noch eine Empfehlung zur Lektüre. Hab ich schon vor einiger Zeit gespeichert. Das essentielle europäische Problem, der Umgang mit Flüchtlingen, aus der Sicht des ungarischen grünen Parlamentariers Péter Ungár.
Nein, er schont Orban keineswegs.
Ein ungarischer Blick auf Europa
Der Artikel ist von Thomas Wahl, die eingeschobenen Zitate (kursiv) von Péter Ungár
Nur so viel dazu: Wir leben in einer Zeit des Umbruchs. In solchen Zeiten teilte sich die Menschheit immer schon in welche, die sich ans Alte festklammern und den unvermeidlichen Wandel nicht wahrhaben wollen und an die anderen, die im Neuen nicht nur Risiken, sondern auch Chancen sehen können.Der Zaun, den die ungarische Regierung an der Grenze zu Serbien errichten ließ, mag eine anstößige, verabscheuungswürdige Antwort auf die Ängste vieler Bürger gewesen sein, aber er war immerhin eine Antwort ...
Tatsächlich stellt die Migration eher etwas Symbolisches dar als eine konkrete Bedrohung unserer gemeinsamen Lebensweise. Menschen, die das Gefühl eint, dass sie nichts zu sagen haben, keine Möglichkeit haben, zu kontrollieren, wie die Globalisierung ihre Umgebung verändert, projizieren dies oft auf die Migration. Sie ist gewissermaßen zu einem Symbol der Globalisierung und des Kontrollverlusts geworden." (Péter Ungár)
Auch die Ungarn werden irgendwann erkennen, dass Orban sie nicht in die Zukunft führt, sondern in die Vergangenheit und dass dies nicht von Dauer sein wird. Aber vielleicht brauchen die Menschen, die so lange unter der russischen Knute gelebt haben, einfach noch etwas Zeit, bis sie reif sind für die Freiheit.