Der neue Präsident der USA, Joe Biden

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leopold
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Re: Der neue Präsident der USA, Joe Biden

#21

Beitrag von leopold » So 14. Feb 2021, 09:06

Letztlich ist dieser "Freispruch" nur ein weiterer Beleg für die Verkommenheit der republikanischen Partei in den USA. Mit der seinerzeitigen Wahl Trumps zum Präsidentschaftskandidaten gingen die Republikaner einen faustischen Pakt ein, für den ihnen nun die Rechnung präsentiert wird. Da der Mehrheit der konservativen Senatoren ihre persönliche politische Karriere wichtiger ist als der Schutz der amerikanischen Verfassung, war diese erbärmliche Entscheidung leider zu erwarten.
Sollte die Demokratie in den USA demnächst zerstört werden, dürfte klar sein, dass gestern dafür der Grundstein gelegt wurde. Es ist trotzdem gut, dass die Demokraten diesen Versuch eines Staatsstreichs dokumentiert und politisch aufgearbeitet haben.



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SLR
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Re: Der neue Präsident der USA, Joe Biden

#22

Beitrag von SLR » So 14. Feb 2021, 09:15

leopold hat geschrieben:
So 14. Feb 2021, 09:06
Letztlich ist dieser "Freispruch" nur ein weiterer Beleg für die Verkommenheit der republikanischen Partei in den USA. Mit der seinerzeitigen Wahl Trumps zum Präsidentschaftskandidaten gingen die Republikaner einen faustischen Pakt ein, für den ihnen nun die Rechnung präsentiert wird. Da der Mehrheit der konservativen Senatoren ihre persönliche politische Karriere wichtiger ist als der Schutz der amerikanischen Verfassung, war diese erbärmliche Entscheidung leider zu erwarten.
Sollte die Demokratie in den USA demnächst zerstört werden, dürfte klar sein, dass gestern dafür der Grundstein gelegt wurde. Es ist trotzdem gut, dass die Demokraten diesen Versuch eines Staatsstreichs dokumentiert und politisch aufgearbeitet haben.
Ja, das ist er. Aber es war abzusehen, wie Sie auch selbst schreiben und deshalb war es maximal dumm von den Demokraten nochmal ein Impeachmentverfahren einzuleiten. Jetzt hat dieser Typ, der wirklich Dreck ohne Ende am Stecken hat, glatt zwei solche Verfahren unbeschadet überstanden, wobei es ein WITZ ist, dass darüber die Parteien zu befinden haben und nicht Gerichte. Wer sägt denn schon den Ast ab, auf dem er sitzt...
"Dies ist ein Antiterroranschlag des Asozialen Netzwerkes"

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leopold
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Re: Der neue Präsident der USA, Joe Biden

#23

Beitrag von leopold » So 14. Feb 2021, 10:13

SLR hat geschrieben:
So 14. Feb 2021, 09:15
Ja, das ist er. Aber es war abzusehen, wie Sie auch selbst schreiben und deshalb war es maximal dumm von den Demokraten nochmal ein Impeachmentverfahren einzuleiten. Jetzt hat dieser Typ, der wirklich Dreck ohne Ende am Stecken hat, glatt zwei solche Verfahren unbeschadet überstanden, wobei es ein WITZ ist, dass darüber die Parteien zu befinden haben und nicht Gerichte. Wer sägt denn schon den Ast ab, auf dem er sitzt...
Es geht hier m. E. nicht um die aktuelle politische Situation, sondern um die geschichtliche Einordnung dieses einmaligen Vorgangs. Hätte man darüber achselzuckend hinweggehen sollen? Was wäre das für ein Signal an Trumps Anhänger und an die Putschisten gewesen? Dass nun immerhin sieben Republikaner (also insgesamt eine klare Mehrheit von 57 zu 43 Senatoren) Trump als schuldig befunden haben, ist für die weitere Entwicklung in den USA jedenfalls erst einmal ein gutes Zeichen.

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SLR
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Re: Der neue Präsident der USA, Joe Biden

#24

Beitrag von SLR » So 14. Feb 2021, 10:22

leopold hat geschrieben:
So 14. Feb 2021, 10:13
Es geht hier m. E. nicht um die aktuelle politische Situation, sondern um die geschichtliche Einordnung dieses einmaligen Vorgangs. Hätte man darüber achselzuckend hinweggehen sollen? Was wäre das für ein Signal an Trumps Anhänger und an die Putschisten gewesen? Dass nun immerhin sieben Republikaner (also insgesamt eine klare Mehrheit von 57 zu 43 Senatoren) Trump als schuldig befunden haben, ist für die weitere Entwicklung in den USA jedenfalls erst einmal ein gutes Zeichen.
Was ist es jetzt für ein Signal? Ich kann das nicht so sehen, wie Sie, denn Trump triumphiert ja bereits wieder. Und mit ihm seine Anhänger. Das Ergebnis zählt. Er kann wieder antreten, er wird weiter vom Staat bezahlt, ein paar wenige 'Verräter' in seiner Partei haben sich gegen ihn gewandt, so what (aus seiner Sicht und die seiner... )

Wir werden sehen, wie es sich entwickelt. Ich persönlich halte es eher für fatal.
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thai.fun
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Re: Der neue Präsident der USA, Joe Biden

#25

Beitrag von thai.fun » So 14. Feb 2021, 13:04

SLR hat geschrieben:
So 14. Feb 2021, 10:22
Was ist es jetzt für ein Signal? Ich kann das nicht so sehen, wie Sie, denn Trump triumphiert ja bereits wieder. Und mit ihm seine Anhänger. Das Ergebnis zählt.
Stimmt, auch Krebsgeschwüre haben ihre Gott-Natur gegebenen Aufgaben ...

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Re: Der neue Präsident der USA, Joe Biden

#26

Beitrag von berndgrimm » Mo 15. Feb 2021, 06:01

Da sich auch im neuen Thread ueber den gewaehlten US Praesidenten die Trumpologie ausbreitet kopiere ich meinen Beitrag aus dem Trump Thread auch hierhin:

aus SPON
Impeachment-Freispruch für Trump »Eine feige Gruppe von Republikanern«
Nur sieben Republikaner hielten Donald Trump am Ende des fünftägigen Verfahrens für schuldig. Demokraten wie Nancy Pelosi und Chuck Schumer finden scharfe Worte für ihre republikanischen Senatskollegen.

Trumpel hat es wieder mal geschaft. Wie oft ist er Pleite und angeblich am Ende gewesen? und immer wieder ist er nach oben gekommen.
Kein Wunder dass er der Heiland der Loser in den USA ist.

Und aus seiner Sozialwohnung muss er auch nicht raus:
BBC News
Florida town allows Donald Trump to stay at his Mar-a-
Lago resort
The good news for Donald Trump is that he can continue living at his Florida club, Mar-a-Lago, despite facing possible eviction

Melania kann sich auch keine Scheidung leisten, also Alles klar fuer ein erfolgreiches comeback des besten US Praesidenten aller Zeiten!

Schuld daran ist sicherlich nicht er sondern die Republikaner die keinen anderen Kandidaten mehr haben und deshalb voll auf Trumpel setzen.
Die selbsternannte GOP die sich auch gerne das Gewissen Amerikas nennt setzt wieder voll auf Trump.
Schliesslich geht es nur gegen Obamas Sidekick Joe Biden. Den verfruehstueckt ihr grosser Held doch im Vorbeigehen.
Und Trumpel muss sich auch nicht sein eigenes Hetz TV Programm zusammenstricken , der Republikaner Hetzsender Fox News
ist wieder auf seine Linie zurueckgekehrt. Und Twittern darf er auch bald wieder.
Wetten dass die ach so Trump kritischen Medien auch zukuenftig weit mehr ueber ihn berichten werden als ueber den gewaehlten US Praesidenten?
Hä?

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leopold
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Re: Der neue Präsident der USA, Joe Biden

#27

Beitrag von leopold » Do 22. Apr 2021, 12:17

ede, die autokratischen Staaten China und Russland sehen Sie doch zu blauäugig. Trump hat China nicht ohne Grund in die Schranken gewiesen, allerdings mit den falschen Mitteln und im Alleingang. Biden macht zunächst klare Ansagen, was die Rechtsstaatsverletzungen Chinas angeht, und er setzt vor allem auf ein gemeinsames Vorgehen mit der EU, um den wirtschaftlichen und geopolitischen Machtanspruch Chinas einzudämmen. Das ist der richtige Weg.
Gegenüber Putin tritt Biden völlig zu Recht hart auf, er hat aber ein gemeinsames Treffen vorgeschlagen, was ich als Versuch der Deeskalation werte. Es liegt nun an Russland, die militärischen Provokationen an der Grenze zur Ukraine zu beenden und auf das Gesprächsangebot Bidens einzugehen. Was Nord Stream 2 angeht, hat sich zumindest Biden offensichtlich damit abgefunden, dass diese Pipeline nicht mehr zu verhindern ist, wenn nicht noch Unvorhergesehenes passiert. Jedenfalls wurde zuletzt auf weitere Sanktionen verzichtet und die Einflussnahme beschränkt sich auf diplomatische Protestnoten und die übliche Lobbyarbeit der US-Ölindustrie.

Biden hat zudem das politische Verhältnis zur EU wieder normalisiert, er hat den von Trump geplanten Truppenabzug aus Deutschland abgeblasen und stationiert dafür 500 zusätzliche Soldaten, die uns vor Cyberangriffen aus China und Russland schützen sollen. Weiterhin hat er den von Trump geplanten, aber dann abgesagten Truppenabzug aus Afghanistan wieder aufgenommen und jetzt sogar beschleunigt. Mit den Iranern wurden wieder Gespräche aufgenommen, um das Atomabkommen wiederzubeleben. Und schließlich sind die USA unter Biden wieder dem Pariser Klimaschutzabkommen beigetreten.

Seine bisher zählbarsten Erfolge hat Biden in der Innenpolitik: In den ersten 100 Tagen konnten die angekündigten Impfungen auf 200 Millionen sogar verdoppelt werden. Zudem hat Biden das 1,9 Billionen Dollar-Hilfsprogramm gegen den Widerstand der Republikaner verabschiedet und er bereitet gerade ein Investitionsprogramm in nie dagewesener Größe vor, das die marode Infrastruktur der USA wieder auf Vordermann bringen soll.

https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 95ff3b92c2

ede

Re: Der neue Präsident der USA, Joe Biden

#28

Beitrag von ede » Do 22. Apr 2021, 12:42

leopold hat geschrieben:
Do 22. Apr 2021, 12:17
ede, die autokratischen Staaten China und Russland sehen Sie doch zu blauäugig. Trump hat China nicht ohne Grund in die Schranken gewiesen, allerdings mit den falschen Mitteln und im Alleingang. Biden macht zunächst klare Ansagen, was die Rechtsstaatsverletzungen Chinas angeht, und er setzt vor allem auf ein gemeinsames Vorgehen mit der EU, um den wirtschaftlichen und geopolitischen Machtanspruch Chinas einzudämmen. Das ist der richtige Weg.
Gegenüber Putin tritt Biden völlig zu Recht hart auf, er hat aber ein gemeinsames Treffen vorgeschlagen, was ich als Versuch der Deeskalation werte. Es liegt nun an Russland, die militärischen Provokationen an der Grenze zur Ukraine zu beenden und auf das Gesprächsangebot Bidens einzugehen. Was Nord Stream 2 angeht, hat sich zumindest Biden offensichtlich damit abgefunden, dass diese Pipeline nicht mehr zu verhindern ist, wenn nicht noch Unvorhergesehenes passiert. Jedenfalls wurde zuletzt auf weitere Sanktionen verzichtet und die Einflussnahme beschränkt sich auf diplomatische Protestnoten und die übliche Lobbyarbeit der US-Ölindustrie.

Biden hat zudem das politische Verhältnis zur EU wieder normalisiert, er hat den von Trump geplanten Truppenabzug aus Deutschland abgeblasen und stationiert dafür 500 zusätzliche Soldaten, die uns vor Cyberangriffen aus China und Russland schützen sollen. Weiterhin hat er den von Trump geplanten, aber dann abgesagten Truppenabzug aus Afghanistan wieder aufgenommen und jetzt sogar beschleunigt. Mit den Iranern wurden wieder Gespräche aufgenommen, um das Atomabkommen wiederzubeleben. Und schließlich sind die USA unter Biden wieder dem Pariser Klimaschutzabkommen beigetreten.

Seine bisher zählbarsten Erfolge hat Biden in der Innenpolitik: In den ersten 100 Tagen konnten die angekündigten Impfungen auf 200 Millionen sogar verdoppelt werden. Zudem hat Biden das 1,9 Billionen Dollar-Hilfsprogramm gegen den Widerstand der Republikaner verabschiedet und er bereitet gerade ein Investitionsprogramm in nie dagewesener Größe vor, das die marode Infrastruktur der USA wieder auf Vordermann bringen soll.

https://www.spiegel.de/politik/ausland/ ... 95ff3b92c2
Alles klar, Sie sind natürlich der Oberchecker der medialen Landschaft - aber mit Schaum vor dem Mund, wenn Sie "Russland" und "Putin" hören.
Tun Sie sich mal mit Herrn Reitschuster zusammen, da stoßen Sie auf offene Ohren und können noch was lernen.
Ansonsten, wie immer, Ihre Probleme mit dem Textverständnis.
Ich schrieb:"
... so vielversprechend sind ja Bidens erste Monate nicht.
Was er bisher tat, war zu erwarten, nichts Überraschendes ... auch dass er gegen Russland so richtig den scharfen Hund gibt. Was Putin sicher zum Schmunzeln bringt.
Und die Einwanderungskrise halt, großes Problem, immer mehr Illegale kommen über die Grenze ... warum macht er es nicht einfach so wie Merkel und ihr Gefolge ?

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leopold
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Re: Der neue Präsident der USA, Joe Biden

#29

Beitrag von leopold » Do 22. Apr 2021, 14:14

ede hat geschrieben:
Do 22. Apr 2021, 12:42
Was er bisher tat, war zu erwarten, nichts Überraschendes ...
In Hundert Tagen tut man eben zuerst das, was ansteht. Und das hat er überaus gut gemacht.

ede

Re: Der neue Präsident der USA, Joe Biden

#30

Beitrag von ede » Fr 23. Apr 2021, 08:27

leopold hat geschrieben:
Do 22. Apr 2021, 14:14
In Hundert Tagen tut man eben zuerst das, was ansteht. Und das hat er überaus gut gemacht.
Von überaus gut kann doch keine Rede sein.
Er hat gewiss einiges, was gut und überfällig ist, angestoßen, wie den Abzug aus Afghanistan und innenpolitische Entscheidungen.

Gar nicht gut seine markig-provozierende und auch beleidigende Adresse an Putin ("He is a killer"), aber das soll wohl etwas über seine unübersehbare Gebrechlichkeit hinwegtäuschen. Überhaupt halte ich seinen Umgang mit Russland völlig einfallslos und unproduktiv.
Auch scheint Biden noch nicht verstanden zu haben, dass Europa nicht unbedingt bereit ist, in das unterwürfige Kuscheln mit den USA zurückzufallen, wie es vor Trump war.
Und an der Südgrenze hat er mit der illegalen Einwanderung nicht dieselben, aber andere Probleme als Trump. Massenweiser Ansturm von unbegleiteten, natürlich fast ausschließlich männlichen Jugendlichen, z.T. im Kindesalter.
Washington, Oaxaca (epd). Die Festnahmen von Migranten an der US-Grenze zu Mexiko haben ein Rekordniveau erreicht. Nach einem Bericht der US-Grenzpolizei CBP vom Donnerstag (Ortszeit) hat die Behörde im März 172.000 Menschen festgenommen, die ohne gültige Papiere in das Land einreisen wollten. Damit sei die Zahl um 71 Prozent höher als im Februar, und nach Angaben der US-Regierung liegt sie damit so hoch wie seit 20 Jahren nicht mehr.
Angaben der CBP zufolge sind in den vergangenen Monaten immer mehr unbegleitete Kinder und Jugendliche an der US-amerikanischen Südgrenze angekommen. 18.890 Minderjährige registrierte die Grenzbehörde im März, das waren doppelt so viele wie im Vormonat In einem Monat mehr als 170.000 Migranten im US-Süden festgenommen
Hinzu kommt noch die oft katastrophal beengte und unhygienische Unterbringung, ja teilweise "Käfighaltung" der unbegleiteten Kinder und Jugendlichen. Warum kreischt da bei uns niemand von den üblichen Verdächtigen lauthals "KZ,KZ"?
Er sollte sich einfach an Merkel ein Beispiel nehmen, oder etwa nicht?

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