Briten stimmen für Brexit

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leopold
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Re: Briten stimmen für Brexit

#341

Beitrag von leopold » Fr 2. Apr 2021, 10:54

sbc hat geschrieben:
Fr 2. Apr 2021, 09:51
Negative Auswirkungen. Welche denn? Gesetzt den Fall es gibt einige, dann sollte man aber auch die negativen Auswirkungen die ein Verbleib in der EU gehabt hätten, gegenüberstellen.
Wer positiv denke, sollte allerdings die positiven Auswirkungen gegenüberstellen.
Der Austritt aus der EU hat zumindest 10000en von Briten das Leben gerettet. Gut - für manche mag das nebensächlich sein.
Das schlechte Coronamanagement Johnsons hat die Briten trotz deutlich niedriger Bevölkerungszahl erst einmal über 50.000 Tote (!) mehr gekostet als Deutschland. Das kann durch die aktuell schnellere Impfung niemals mehr ausgeglichen werden.
Zudem ist keineswegs klar, wie die Sache in GB ausgeht: Bisher wurde dort überwiegend nur einmal geimpft und jetzt sind dann die Jüngeren mit AZ dran. Das Meldesystem über die Nebenwirkungen entspricht nach Presseberichten auf der Insel auch nicht internationalen Standards.
Die Devise der Politik lautet zwar "Augen zu und durch", aber ganz doof ist die britische Bevölkerung auch nicht.



ede

Re: Briten stimmen für Brexit

#342

Beitrag von ede » Fr 2. Apr 2021, 11:41

leopold hat geschrieben:
Fr 2. Apr 2021, 10:42
Wie sollte ich mich reinlesen, wenn Sie die Quelle unterschlagen? Aber mir reicht erst mal diese Überschrift, die das von mir Gesagte bestätigt:
Ich habe sie nicht unterschlagen, sondern sie ist mir, wie schon gesagt, "entschlüpft", hatte vor dem Abschicken nicht mehr kontrolliert.
Nein, weder die Überschrift noch der von mir zitierte Artikel bestätigt, was Sie in sehr einseitiger und übertriebener Weise schrieben:
Ein Beispiel von vielen. Die gesamtwirtschaftlichen Zahlen sind erschreckend. Aber das ganze negative Ausmaß dieses fatalen Fehlers der Briten wird man erst in einem Jahr sehen.
Der von mir zitierte Artikel ist dagegen sehr ausgewogen und erwähnt sowohl das Negative als auch das Positive. So, wie man sich das so wünscht.

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leopold
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Re: Briten stimmen für Brexit

#343

Beitrag von leopold » Fr 2. Apr 2021, 16:16

ede hat geschrieben:
Fr 2. Apr 2021, 11:41
Ich habe sie nicht unterschlagen, sondern sie ist mir, wie schon gesagt, "entschlüpft", hatte vor dem Abschicken nicht mehr kontrolliert.
Nein, weder die Überschrift noch der von mir zitierte Artikel bestätigt, was Sie in sehr einseitiger und übertriebener Weise schrieben:

Der von mir zitierte Artikel ist dagegen sehr ausgewogen und erwähnt sowohl das Negative als auch das Positive. So, wie man sich das so wünscht.
Guter Mann, wenn 60% minus nicht erschreckend sind, dann ist nichts mehr erschreckend. Das sind harte Zahlen, das von Ihnen Zitierte dagegen Hoffnungen und Blabla.

ede

Re: Briten stimmen für Brexit

#344

Beitrag von ede » Fr 2. Apr 2021, 17:49

leopold hat geschrieben:
Fr 2. Apr 2021, 16:16
Guter Mann, wenn 60% minus nicht erschreckend sind, dann ist nichts mehr erschreckend. Das sind harte Zahlen, das von Ihnen Zitierte dagegen Hoffnungen und Blabla.
Sehr verehrter Herr Wirtschafts-Scheinriese,
60% weniger Exporte in die EU ist zwar ein Pfund, aber noch kein Grund zu heulen. Es gibt ja noch die asiatischen Länder, Australien, die USA u.a., die traditionell gute Handelsbeziehungen zu GB haben
Und zudem werden sich die Exporte in die EU - und umgekehrt - in naher Zukunft wieder nach und nach erhöhen, wetten?
Dafür ist bzw. wird GB europäischer Technologieführer in punkto grüne Energie, das ist die Zukunft. Da wird sich die EU nicht erlauben können, den Briten die kalte Schulter zu zeigen. Zu groß ist deren Vorsprung jetzt schon.

Mein Zitat stammt, wie schon erwähnt, von GTAI.
Germany Trade & Invest ist die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland für Außenwirtschaft und Standortmarketing.
Germany Trade & Invest (GTAI) ist die Außenwirtschaftsagentur der Bundesrepublik Deutschland. Mit über 50 Standorten weltweit und dem Partnernetzwerk unterstützt Germany Trade & Invest deutsche Unternehmen bei ihrem Weg ins Ausland, wirbt für den Standort Deutschland und begleitet ausländische Unternehmen bei der Ansiedlung in Deutschland.
GTAI - Profil
Hier können Sie sich auch noch über die Partner von GTAI im In- und Ausland informieren - aber Sie lesen ja anscheinend nur Überschriften.
Ich meinerseits ziehe sachliche Informationen Ihrem hämischen Blabla, das scheinheilig als "erschreckend" getarnt ist, vor.

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leopold
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Re: Briten stimmen für Brexit

#345

Beitrag von leopold » Fr 2. Apr 2021, 17:50

Hier wird die aktuelle Lage gut zusammengefasst. Die Briten schweigen den Brexit einfach tot, aber nach der Pandemie wird sie das Problem wieder einholen:
Man hört nicht mehr viel vom Brexit in Großbritannien, was drei Monate nach der größten Zäsur in der britischen Nachkriegsgeschichte dann doch erstaunlich ist. Premierminister Boris Johnson und seine Minister selbst bemühen sich, das Wort seit Januar so selten wie möglich in den Mund zu nehmen.
(...)
Die  Realität allerdings ist eine andere. Im Windschatten der Pandemie steigen die Brexit-Schäden für die britische Wirtschaft kontinuierlich an. Schäden, die noch lange weiterwirken dürften, auch wenn die Pandemie einmal besiegt sein wird. Der in letzter Minute geschlossene Deal am Heiligabend hat zwar direkte Zölle verhindern können, die neuen bürokratischen Hürden für den Handel sind dennoch groß.

Und so sind die Exporte in die Europäische Union allein im Januar um 40 Prozent gefallen, besonders hart hat es kleine und mittlere Betriebe getroffen, die Nahrungsmittel ausführen. Am schwersten hat es ironischerweise die Fischer getroffen, die mehrheitlich für den Brexit gestimmt hatten. In manchen Bereichen verzeichnen sie ein Minus von mehr als 80 Prozent, der Export von Krusten- und Schalentieren ist so gut wie ganz zum Erliegen gekommen.
Die Minister in London, die diese Entwicklung zu  Beginn noch als Kinderkrankheiten oder Coronafolgen abtun wollten, sind mittlerweile verstummt. Selbst der unabhängige Rechnungshof der Regierung OBR schätzt, dass das gesamte britische Bruttosozialprodukt mittelfristig um bis zu vier Prozent fallen wird.
(...)
Denn das erstaunlichste an der aktuellen Lage ist nicht, dass niemand auf der Insel mehr über den Brexit und seine Folgen sprechen will, das erstaunlichste ist, dass Johnson auch weiterhin niemandem erklären kann, wofür diese Opfer eigentlich nötig waren. Der groß angekündigte Handelsdeal mit den USA ist in weiter Ferne, vergleichbare Deals mit Indien und anderen ehemaligen Kolonialgebieten mittelfristig wenig realistisch. Das Mantra eines neuen "Global Britain" ist bislang eine leere Worthülse geblieben.
(...)
Das alles hat einen Grund, und der hängt an dem Deal, den Johnson den Briten an Heiligabend als Weihnachtsgeschenk präsentiert hatte. Dieser Deal nämlich lässt ein echtes Abweichen der Briten von EU-Standards in den allermeisten Fällen nur unter Androhung von Strafzöllen oder Handelsbeschränkungen zu. Gleichzeitig muss in erstaunlich vielen Bereichen nachverhandelt werden.

Der Brexit ist also bei weitem nicht erledigt, er war kein Befreiungsschlag, sondern wird zum Dauerzustand. Hinzu kommt, dass die von London so vielbeschworene Souveränität, also das Abweichen von EU-Standards, praktisch gesehen weitestgehend wertlos ist. Schlechterer Arbeitnehmerschutz und niedrigere Lebensmittelstandards sind in Großbritannien derzeit wenig populär, mehr staatliche Beihilfen für private Betriebe nach Corona kaum möglich und sowieso umstritten unter Konservativen.

Und so muss derzeit vor allem das vorbildlich organisierte Impfprogramm als großer erster Erfolg für den Brexit herhalten. Das Missmanagement der EU-Länder auf dem Kontinent macht es der hiesigen Regierung dabei allzu leicht. Denn die Entscheidung für den nationalen Alleingang hatte nichts mit dem Brexit zu tun. Die traf Johnson, als die Insel noch EU-Mitglied war und erst nachdem Großbritannien mehr Tote zu verzeichnen hatte als jedes andere europäische Land. In der derzeitigen Euphorie über ein baldiges Ende der Pandemie auf der Insel geht das aber derzeit gerne unter.
(...)
Genau dieser Impf-Erfolg dürfte sich für die Johnson-Regierung am Ende aber als zweischneidiges Schwert erweisen. Denn er dürfte Johnson am Ende wenig nutzen, wenn sich nach der Pandemie der Blick wieder auf die grundlegenden Probleme im Land richtet - dann dürfte ihm das Verschweigen der Brexit-Schäden nicht mehr so leicht fallen. Und dann dürfte sich auch bald herausstellen, dass Johnsons größte Täuschung das Versprechen selbst war, mit dem er im Dezember 2019 so viele Wähler gewonnen hat: "Get Brexit done" - dass er den Brexit erledigen würde.

Der Brexit aber ist nicht erledigt, er bringt den Briten bislang nur Nachteile. Und wenn man genau hinsieht, ist es noch nicht einmal ein Brexit, also ein klarer Schnitt oder Bruch mit den Nachbarn. Im Gegenteil: Das Dauerverhandeln mit der EU hat gerade erst begonnen. Kein Wunder, dass Johnson darüber nur noch selten gerne spricht.
https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... z-101.html

ede

Re: Briten stimmen für Brexit

#346

Beitrag von ede » Fr 2. Apr 2021, 17:59

leopold hat geschrieben:
Fr 2. Apr 2021, 17:50
Hier wird die aktuelle Lage gut zusammengefasst. Die Briten schweigen den Brexit einfach tot, aber nach der Pandemie wird sie das Problem wieder einholen:

https://www.tagesschau.de/ausland/europ ... z-101.html
Nach der Pandemie werden wir auch unsere Probleme haben, und wie es aussieht, keine kleineren.
Nicht immer mit dem Finger besserwisserisch auf andere zeigen. Das sollten wir doch angesichts unseres Pandemiebekämpfungschaos sein lassen.

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leopold
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Re: Briten stimmen für Brexit

#347

Beitrag von leopold » Fr 2. Apr 2021, 18:03

ede hat geschrieben:
Fr 2. Apr 2021, 17:49
Sehr verehrter Herr Wirtschafts-Scheinriese,
60% weniger Exporte in die EU ist zwar ein Pfund, aber noch kein Grund zu heulen. Es gibt ja noch die asiatischen Länder, Australien, die USA u.a., die traditionell gute Handelsbeziehungen zu GB haben
Und zudem werden sich die Exporte in die EU - und umgekehrt - in naher Zukunft wieder nach und nach erhöhen, wetten?
Dafür ist bzw. wird GB europäischer Technologieführer in punkto grüne Energie, das ist die Zukunft. Da wird sich die EU nicht erlauben können, den Briten die kalte Schulter zu zeigen. Zu groß ist deren Vorsprung jetzt schon.

Mein Zitat stammt, wie schon erwähnt, von GTAI.
Germany Trade & Invest ist die Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland für Außenwirtschaft und Standortmarketing.

Hier können Sie sich auch noch über die Partner von GTAI im In- und Ausland informieren - aber Sie lesen ja anscheinend nur Überschriften.
Ich meinerseits ziehe sachliche Informationen Ihrem hämischen Blabla, das scheinheilig als "erschreckend" getarnt ist, vor.
Na, da haben Sie ja einen ganz großen Fang gemacht. :D Es ist der Job solcher Marketing-Organisationen, die Probleme kleinzureden und die Situation zu beschönigen. Dass ausgerechnet Sie darauf reinfallen, der Sie so doch so kritisch sind, ist ein guter Witz. Dieses Problem lässt sich aber nicht wegbeten, sondern wird nach dem Ende der Pandemie noch deutlicher zu sehen sein (sh. der Bericht von Frau Dittert).

ede

Re: Briten stimmen für Brexit

#348

Beitrag von ede » Fr 2. Apr 2021, 19:46

leopold hat geschrieben:
Fr 2. Apr 2021, 18:03
Na, da haben Sie ja einen ganz großen Fang gemacht. :D Es ist der Job solcher Marketing-Organisationen, die Probleme kleinzureden und die Situation zu beschönigen. Dass ausgerechnet Sie darauf reinfallen, der Sie so doch so kritisch sind, ist ein guter Witz. Dieses Problem lässt sich aber nicht wegbeten, sondern wird nach dem Ende der Pandemie noch deutlicher zu sehen sein (sh. der Bericht von Frau Dittert).
Jaja, alles klar, alles Schönredner oder Deppen ... nur Sie nicht.
Sie sind nämlich der Schlechtredner, wenn es um GB geht - und der Schönredner, wenn es um Deutschland geht. Das ist der GUTE WITZ.
:haha:
Nach der Pandemie - wenn es sowas wie ein Nachher überhaupt gibt - wird man sehen, wo was deutlicher zu sehen sein wird :idea:

ede

Re: Briten stimmen für Brexit

#349

Beitrag von ede » Sa 3. Apr 2021, 07:19

Ergänzung zu meinem Beitrag.
leopold hat geschrieben:
Fr 2. Apr 2021, 18:03
Es ist der Job solcher Marketing-Organisationen, die Probleme kleinzureden und die Situation zu beschönigen.
Wollen Sie damit sagen, dass die Zahlen aus dem Artikel des GTAI - Gesellschaft der Bundesrepublik Deutschland für Außenwirtschaft und Standortmarketing - nicht korrekt, zugunsten der Britten schöngeredet oder gar falsch sind.

Gast_9

Re: Briten stimmen für Brexit

#350

Beitrag von Gast_9 » Sa 3. Apr 2021, 08:14

1. Es ist noch viel zu früh ökonomische Folgerungen aus dem Brexit zu ziehen. Das Zahlenmateriel ist einfach zu dünn. Ein Jahr brauchts wohl mindestens.
2. Viele Briten sind wohl aktuell froh, Stichwort: Pandemiebewältigung, nicht in der EU zu sein. Aber das ist nur eine Momentaufnahme.

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