Tödliche Königsplatzattacke - Erster Teilerfolg der Verteidigung

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SLR
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Tödliche Königsplatzattacke - Erster Teilerfolg der Verteidigung

#1

Beitrag von SLR » Mo 24. Feb 2020, 13:31

Am Nikolaustag des letzten Jahres ereignete sich abends am Königsplatz ein folgenschwerer Zusammenstoß zwischen einer Gruppe Jugendlicher und einem Passanten, in dessen Verlauf der Passant einen Faustschlag an den Kopf bekam, der tödliche Auswirkung hatte.

Der Todesfall erzeugte bundesweit größtes Aufsehen. Zum einen weil zunächst gemutmaßt wurde, die Jugendlichen seien Flüchtlinge und würden durch die Polizei geschützt, da diese zuerst keine näheren Angaben zu den geflohenen Tätern machte.

Darüber hinaus war das Opfer von Beruf Feuerwehrmann. Das konnten zwar die Jugendlichen nicht wissen und es hatte auch nichts mit der Tat zu tun, denn der Feuerwehrler war privat auf dem Christkindelsmarkt und anschließend mit Frau und Freunden beim Essen gewesen als es auf dem Weg zum Königsplatz zu der Auseinandersetzung kam.

Berichtet wurde allerdings von einem totgeschlagenen, wenn nicht gar ermordeten Feuerwehrmann, was in der ganzen Republik von Hamburg bis Garmisch, den Eindruck erweckte, hier sei wieder einmal ein selbstloser Retter bei der Arbeit attackiert worden und ums Leben gekommen.

So war es nicht und im Verlauf der bekanntwerdenden Ermittlungen ergab sich dann auch, dass das Opfer unter Umständen durchaus an dem Streitgeschehen mitgewirkt, wenn nicht gar es ausgelöst hatte.

Das interessierte in der aufgeheizten Diskussion, die aufgrund der Herkunft der Täter (deutsch mit Migrationshintergrund, ein Italiener), sich sogar dazu verstieg zu fragen, ob die Integration gescheitert sei, niemanden bzw. es wurde, wer es wagte, selbiges anzzweifeln, die Umstände richtig darzulegen, sogar oft wüst bestimmt. Die Helden haben Helden zu sein, auch wenn sie vllt. nicht ganz so heldenhaft agierten.

Die Anwälte monierten früh für einige ihrer Mandanten, sie seien an dem Tatgeschehen gar nicht beteiligt gewesen. Es gibt nämlich Videoaufnahmen der Vorgänge, sowohl aus der öffentlichen Überwachungskamera, wie auch aus der Dash-Cam eines zufällig anwesenden Taxifahrers. Während die offiziellen Ermittlungen sofort eindeutige Schuldzuweisungen tätigten von einem bewusst tödlichen brutalen Schlag auf jemanden, der sich absolut korrekt verhalten habe, berichteten, wurden nach Bekanntwerden der Taxiaufnahmen erste massive Zweifel laut. Sooo konnte sich das nicht zugetragen haben, wie die Polizei meinte herausgefunden zu haben.

Von Thomas Fischer, ehemaligem BGH-Vorsitzenden und eloquenten Kolumnenschreiber früher bei der ZEIT jetzt beim Spiegel gibt es über die Vorgänge eine hervorragende Einschätzung. Wer sich die Zeit nehmen möchte, sie zu lesen, sie ist es wert.

https://www.spiegel.de/panorama/totschl ... 00794.html

Das LG Augsburg hob auf die eingelegte Haftbeschwerde sechs der sieben Haftbefehle auf. Sie folgte nach Sichtung aller Videoaufnahmen der Einschätzung, dass es sich bei diesen 'Tätern nicht um Beihilfe zum Totschlag handeln könne, vor allem, dass kein gemeinschaftliches Tätigwerden/Umzingeln vorliege, keine Fluchtgefahr bestehe und einige Beteiligte sogarso weit entfernt vom Tatort mit dem Rücken zum Geschehen gestanden hätten, dass sie als Unbeteiligte gelten müssten.

Der Hauptgrund für die angeordnete Untersuchungshaft lautete: Verdunkelungsgefahr. Man befürchtete wohl Absprachen unter den sich bekannten Jugendlichen, was bei Vorliegen von realitv guten aund ausführlichem Videomaterial nun schon mal nicht ganz so überzeugend wirken kann.

Darüber hinaus, kann eine Untersuchungshaft halt nur angeordnet werden, wenn eine hohe Verurteilungswahrscheinlichkeit vorliegt. Das meinte so die Justiziarin im ZDF

https://www.zdf.de/nachrichten/heute-jo ... g-100.html

Trotzdem wurden die Haftbefehle durch das OLG wieder eingesetzt. Begründung mäßig bis nicht vorhanden. Statt auf vorhandenes Bildmaterial abzustellen, wolle man weiter ermitteln, bis man vllt. was finde, was dazu tauge, die Gruppe als kriminelle Vereinigung einstufen zu können.

Es riecht so ein wenig nach willkürlichem Verhalten von Polizei und Staatsanwaltschaft unerklärlicherweise gedeckt vom OLG. Überzeugend ist anders. Auch die ZDF-Justiziarin äußerst sich höchst verwundert, wie zwei Gerichte bei vorliegendem Bildmaterial zu sooo kontroversen Einschätzungen gelangen können.

Seitdem kämpfen die Verteidiger zum einen um die Überlassung des Videomaterials, damit es in ihren Kanzleien mit den Tatverdächtigen gesichtet und besprochen werden kann und zum anderen gegen die ihrer Meinung nach unberechtigten Fortdauer der U-Haft (= Freiheitsberaubung). https://www.augsburger-allgemeine.de/au ... 09151.html

Im ersten Punkt hatte man heute nun Erfolg, denn das Videomaterial muss der Verteidigung nun in geeigneter Weise zur Verfügung gestellt werden.


https://www.augsburger-allgemeine.de/au ... 69496.html


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thai.fun
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Re: Tödliche Königsplatzattacke - Erster Teilerfolg der Verteidigung

#2

Beitrag von thai.fun » Mo 24. Feb 2020, 16:07

Diese Geschichte Zielt auf die Medien. Es braucht heute schon eine gewisse Lebenserfahrung um sie in die richtige Schublade zu legen. Dinge geschehen täglich x-tausende. Und je nach eigener Erfahrung, Einstellung und Zugehörigkeit stechen gewisse Meldungen ins "Auge". Genauso wird sie weiter- oder wieder- verarbeitet.
Vorstehende Geschichte lege ich persönlich ins Fach, angeheizt EGO-Stimmung durch den Flüchtlingsstrom damals.

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FCAler
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Re: Tödliche Königsplatzattacke - Erster Teilerfolg der Verteidigung

#3

Beitrag von FCAler » Mo 24. Feb 2020, 17:01

https://www.augsburger-allgemeine.de/au ... 69496.html

Soviel kann man zumindest in dem + Plus-Artikel lesen!
Sieben Verdächtige sitzen nach dem Angriff am Kö in U-Haft. Einige Verteidiger wollen die Videos erhalten, die das Geschehen zeigen – und bekommen nun Recht.
Tödliche Attacke am Kö: Anwälte erringen Teilerfolg im Streit um Videos

Von
Jan Kandzora

Es ist ein Ermittlungsverfahren, in dem Videos eine zentrale Rolle spielen. Als ein 49-jähriger Mann im Dezember am Königsplatz nach einer Gewalttat stirbt, zeichnen mehrere Kameras das Geschehen auf. So existiert zum Beispiel ein Video, das von der Frontscheiben-Kamera eines Taxis stammt. Darin ist zu sehen, wie es ein kurzes Handgemenge gibt – offensichtlich zwischen dem 49-jährigen späteren Opfer und mehreren Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Da der Königsplatz aber auch von der Polizei videoüberwacht wird, gibt es auch weitere und detailliertere Aufzeichnungen, sowohl von der Tat selbst als auch vom Geschehen davor und danach.
Weiterl

Ich habe da ja im Treff nicht mit diskutiert,

weil es auch ja gleich wieder Streit zwischen ein paar "bekannten Streithanseln" (da gehörte ich ausnahmsweise mal nicht dazu) kam und dann zum ausscheiden eines Kontrahenten aus dem Forum führte. :down:

Selber habe ich das
in meiner Familie und im Bekanntenkreis aber schon besprochen. Jeder Mensch macht wohl Fehler, da ist niemand davon ausgeschlossen. Warum musste der Mann "alleine" umkehren und auf 7 Jugendliche zugehen und sich mit denen streiten, wenn doch 2 Frauen mit dabei waren?

Ich persönlich tippe da auf vielleicht zuviel Alkoholeinfluß, denn dannach wird so Mancher "ganz stark" und das Gehirn schaltet dann aus! :richtig:

Was mich damals noch sehr gestört hat,
war die Sache, dass die Presse das mit dem "Feuerwehrmann" sooo strabaziert/instrumentalisiert hat, für mich persönlich unmöglich war! :idiot:

Das war ein Mensch wie Du und ich als Privat-Person, da hat die Feuerwehr-Bezeichnung einfach nichts zu suchen! :confus:

Dass die Sache nicht richtig und gut aufgearbeitet wurde, das steht auch für mich fest. :richtig:

Warum man sich auf ein verwackeltes Video eines Taxifahrers stützen muss, verstehe ich jedenfalls nicht, wenn es von festinstallierten Kameras am Königsplatz "wackelfreies" Bildmaterial gibt? :confus:

Mehr will ich dazu nicht sagen und deuten, denn ich war ja schließlich nicht dabei! :no:
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Re: Tödliche Königsplatzattacke - Erster Teilerfolg der Verteidigung

#4

Beitrag von SLR » Di 25. Feb 2020, 07:46

thai.fun hat geschrieben:
Mo 24. Feb 2020, 16:07
Diese Geschichte Zielt auf die Medien. Es braucht heute schon eine gewisse Lebenserfahrung um sie in die richtige Schublade zu legen. Dinge geschehen täglich x-tausende. Und je nach eigener Erfahrung, Einstellung und Zugehörigkeit stechen gewisse Meldungen ins "Auge". Genauso wird sie weiter- oder wieder- verarbeitet.
Vorstehende Geschichte lege ich persönlich ins Fach, angeheizt EGO-Stimmung durch den Flüchtlingsstrom damals.
Die Medien spielen bei solchen Fällen leider eine sehr unrühmliche Rolle. Ja.

Und sie verhindern damit, dass Fälle und Taten differenziert betrachtet werden. Es geht nur um das Anheizen von Emotionen und um Klicks.

Natürlich ist es ein unerträgliches Phänomen unserer Zeit, dass Ordnungskräfte aber auch Hilfskräfte wie Sanitäter und Feuerwehrleute immer öfter als FEINDE gesehen werden, dass sie bei der Ausübung ihrer Rettungsarbeit behindert und schlimmer noch beschimpft, bespuckt, körperlich angegangen werden. Was in den Köpfen derer vorgeht, die so was tun... keine Ahnung.

Trotzdem ist es auch wieder völlig schräg, den Umstand, dass jemand den Beruf Feuerwehrmann hat, als Aushängeschild für die Meldung seines bedauernswerten Todes zu verwenden, wenn dieser Tod aber schon rein gar nichts mit der Ausübung seines Berufes zu tun hat.

Die Augsburger Allgemeine entblödete sich nicht, ein paar Tage später noch das Ergebnis einer Recherche kund zu tun, die besagte: Bei einem der Jugendlichen war vor wenigen Monaten die Feuerwehr und hat einen Brand gelöscht.
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Re: Tödliche Königsplatzattacke - Erster Teilerfolg der Verteidigung

#5

Beitrag von SLR » Di 25. Feb 2020, 11:05

FCAler hat geschrieben:
Mo 24. Feb 2020, 17:01
https://www.augsburger-allgemeine.de/au ... 69496.html

Soviel kann man zumindest in dem + Plus-Artikel lesen!



Ich habe da ja im Treff nicht mit diskutiert,

weil es auch ja gleich wieder Streit zwischen ein paar "bekannten Streithanseln" (da gehörte ich ausnahmsweise mal nicht dazu) kam und dann zum ausscheiden eines Kontrahenten aus dem Forum führte. :down:

Selber habe ich das
in meiner Familie und im Bekanntenkreis aber schon besprochen. Jeder Mensch macht wohl Fehler, da ist niemand davon ausgeschlossen. Warum musste der Mann "alleine" umkehren und auf 7 Jugendliche zugehen und sich mit denen streiten, wenn doch 2 Frauen mit dabei waren?

Ich persönlich tippe da auf vielleicht zuviel Alkoholeinfluß, denn dannach wird so Mancher "ganz stark" und das Gehirn schaltet dann aus! :richtig:

Was mich damals noch sehr gestört hat,
war die Sache, dass die Presse das mit dem "Feuerwehrmann" sooo strabaziert/instrumentalisiert hat, für mich persönlich unmöglich war! :idiot:

Das war ein Mensch wie Du und ich als Privat-Person, da hat die Feuerwehr-Bezeichnung einfach nichts zu suchen! :confus:

Dass die Sache nicht richtig und gut aufgearbeitet wurde, das steht auch für mich fest. :richtig:

Warum man sich auf ein verwackeltes Video eines Taxifahrers stützen muss, verstehe ich jedenfalls nicht, wenn es von festinstallierten Kameras am Königsplatz "wackelfreies" Bildmaterial gibt? :confus:

Mehr will ich dazu nicht sagen und deuten, denn ich war ja schließlich nicht dabei! :no:
So sehe ich das auch. Bis auf den vorletzten Satz vllt. Denn Polizei, Staatsanwaltschaft, Richter stützten sich allenfalls zusätzlich auf das verwackelte Video - die haben ja die Aufnahmen aus den öffentlichen Kameras zur Verfügung. Nur dadurch, dass dieses Video des Taxifahrers in die Öffentlichkeit kam, geriet die Polizei unter Zugzwang. Auf einmal war nämlich nicht mehr haltbar, was sie so vorschnell kund getan hatte - nämlich, dass das Opfer so rein gar nichts mit den anschließenden Entwicklungen zu tun gehabt hätte.

Warum sie das tat, ist mir ohnehin unverständlich. Der angeführte Thomas Fischer geht von einer Art Kadergehorsam der sog. 'Hilfsdienste' aus. So wie Polizisten sich untereinander auch nicht beschuldigen (durften - ist besser geworden). So scheinen sich Polizei, Sanitäter und Feuerwehr unter der Rubrik 'Blaulichtdienste' besonders verpflichtet zu führlen. Das fiel auf bei der ersten Pressekonferenz der Polizei, in dem sie die gute Zusammenarbeit mit ebendiesen so besonders betonte. Damit ging es los, denn wie du auch sagst, mit dem Umstand, dass das Opfer Feuerwehrmann war, hatte die ganze schlimme Aktion nun so überhaupt nichts zu tun.

Und ja auch deine anderen Ausführungen treffen m.E. den Punkt. Es ist ja offenbar noch viel gravierender als zunächst vermutet. Denn so wie es die Richter am LG Augsburg bewerteten, die die Haftbefehle zunächst aufhoben, haben die Jugendlichen gar nicht gepöbelt oder die Vorbeigehenden unflätig angegangen. Der Jüngste, der 17jährige Italiener für den sein Anwalt jetzt vors BVerG zieht, weil er sich in der Auseinandersetzung völlig passiv verhalten habe, hatte den Vorbeigehenden lediglich nachgerufen, ob sie eine Zigarette für ihn hätten, worauf sich das spätere Opfer umdrehte und 'Schnauze' rief. Der 17jährige fragte 'Wieso Schnauze' , was dazu führte, dass der Feuerwehrmann zurückging und diesen fragte, ob er ihn anpöbeln wolle. Die Kontrahenten standen Kopf an Kopf, der Jugendliche machte eine Ausweichbewegung zur Seite, worauf er vom Opfer weggeschubst wurde, dann folgte der Schlag vom Haupttäter.

Wenn sich das so zugetragen hat und beweisen lässt, dann reden wir nicht mehr von einer Attacke der Jugendlichen und Totschlag, dann könnte ggf. sogar eine Nothilfe (vllt .im Exzess ausgeübt) ins Spiel kommen. Großer kräftiger Mann geht drohend auf jüngstes Mitglied einer Gruppe zu, schubst ihn weg - da kann ein Faustschlag schon fallen. Also soooo abwegig und verwerflich kann ich das nicht einstufen und die Interpretation der Polizei und Staatsanwaltschaft, dieser brutale Faustschlag, sei gezielt so ausgeführt worden und sollte zum Tod führen.. huiuiui... Da sind wir wieder bei den Ausführungen oben. Offenbar ist man sich nicht zu schade, um einen 'Kameraden' zu verteidigen, vllt. sogar dessen eigene unehrenhafte Handlung zu vertuschen, ein paar ganz Unschuldige (die, die entfernt standen und von der Sache gar nichts mitbekamen) und ein paar nicht so ganz Unschuldige, die die den herbeieilenden Freund des Opfers noch krankenhausreif schlugen und einen zweifellos Schuldigen, der sich den Tod eines Mannes, selbst wenn er ihn nicht gewünscht hat und auch nicht billigend in Kauf nehmen wollte, zurechnen lassen muss, falsch zu beschuldigen und die Unschuldigen bis zu Prozessbeginn im Gefängnis schmoren zu lassen.

Ehrlich gesagt ist mir vor so einem Staat und vor so einer Polizei angst und bange.

Ich habe ja messalina schon mal gefragt, was sie davon hielte, wenn man ihren Sohn monatelang einlochen würde, weil er zufälligerweise (in einiger Entfernung) dabei war, wie Freunde von ihm etwas Dummes anstellten. Auch sie fand das nicht so prickelnd, hält aber wohl von meinen Thesen zum Tathergang wenig.

Man wird sehen, was der Prozess ergibt.

Nein, für mich sind Polizisten nicht per Berufsdefinition 'Die Guten', deren Tun man nicht hinterfragen darf. Das mag man so sehen, wenn man *Polizei in der Familie hat' oder selbst mal Polizist war. Sie sind es in der Regel und man muss froh und dankbar sein, dass sich Leute finden, die diesen sicher nicht leichten, häufig unangenehmen Beruf ergreifen und für andere ihren Kopf hinhalten, ohne Frage. Aber der Antrieb, dies zu tun, ist nicht immer von reinem Altruismus geprägt. Oft lockt eben schon die Uniform und der Umstand, anderen in diese gewandtet Vorschriften machen zu können. Das sollte man nicht ganz außen vor lassen.

Wenn es so weit geht, dass man Jugendliche - und hätten sie schon früher mal was ausgefressen (wer in seiner Jugend noch nie etwas getan hat, was verboten war, darf gerne den ersten Stein werfen) die gar nichts getan haben, des gemeinschaftlichen Totschlags, beschuldigt und ggf. noch anklagt, dann hört bei mir jegliches Verständnis und Sympathie für die Ordnungsmacht auf.
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Re: Tödliche Königsplatzattacke - Erster Teilerfolg der Verteidigung

#6

Beitrag von Georg » Di 25. Feb 2020, 12:07

www.channel-welcome.de/sendungen/beitraege/tod-amkoe/

Hier findet ihr einen weiteren Beitrag, "Tod am Kö", zu zwei Ereignissen am Augsburger Königsplatz im Dezember 2019 und Januar 2020, die auf tragische Weise für zwei Menschen zum Tode geführt haben.
Auf dem YouTube-Kanal von Channel Welcome wurde der Kommentar zensiert, angeblich, weil er eine "Hassbotschaft" enthielt. Channel Welcome hat dagegen Einspruch erhoben. Den Beitrag gibt es aber auf der Webseite von Channel Welcome.

P.S.
In eigener Sache: Ich war jetzt längere Zeit nicht mehr hier in diesem Forum, habe nichts mehr gepostet, weil aus meiner Sicht die Diskussionskultur weit unter dem Niveau lag, wie ich es mir vorstelle. Wenn ich mir aber jetzt die Kommentare anschaue, gerade zu "Tödliche Königsplatzattacke", dann habe ich doch wieder die Hoffnung, dass sich auf dieser eigentlich so guten Plattform etwa getan hat.:jippi:

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Re: Tödliche Königsplatzattacke - Erster Teilerfolg der Verteidigung

#7

Beitrag von FCAler » Di 25. Feb 2020, 12:32

SLR hat geschrieben:
Di 25. Feb 2020, 11:05
So sehe ich das auch. Bis auf den vorletzten Satz vllt. Denn Polizei, Staatsanwaltschaft, Richter stützten sich allenfalls zusätzlich auf das verwackelte Video - die haben ja die Aufnahmen aus den öffentlichen Kameras zur Verfügung. Nur dadurch, dass dieses Video des Taxifahrers in die Öffentlichkeit kam, geriet die Polizei unter Zugzwang. Auf einmal war nämlich nicht mehr haltbar, was sie so vorschnell kund getan hatte - nämlich, dass das Opfer so rein gar nichts mit den anschließenden Entwicklungen zu tun gehabt hätte.


Da hast Du meine Beitrag völlig richtig verstanden! :bier:

Mit dem nicht zitierten Teil, bin ich Deiner Meinung. :richtig:

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Nein, für mich sind Polizisten nicht per Berufsdefinition 'Die Guten', deren Tun man nicht hinterfragen darf. Das mag man so sehen, wenn man *Polizei in der Familie hat' oder selbst mal Polizist war. Sie sind es in der Regel und man muss froh und dankbar sein, dass sich Leute finden, die diesen sicher nicht leichten, häufig unangenehmen Beruf ergreifen und für andere ihren Kopf hinhalten, ohne Frage. Aber der Antrieb, dies zu tun, ist nicht immer von reinem Altruismus geprägt. Oft lockt eben schon die Uniform und der Umstand, anderen in diese gewandtet Vorschriften machen zu können. Das sollte man nicht ganz außen vor lassen.
Sehe ich auch so,
wer sich selbst so einen Beruf Polizist aussucht (ist ja nicht ganz ungefährlich) ist wahrscheinlich schon besonders ausgeprägt, andere Menschen zu bevormunden, wenn nicht gar zu drangsalieren! :down:

Ähnlich ist es für mich auch bei Leuten, die sich als Zeitsoldaten verpflichtet haben/hatten, oder noch tun. Ich möchte fast behaupten, dass es da nicht immer nur ums Geld ging, zu meiner Zeit als ich als W18 im Jahr 1968 eingezogen wurde. Manchen hat es schon sehr gefallen, anderen den Bock nauf zu lassen! Deshalb bin ich eben kein Freund dieser beiden Berufs-Gruppen. :richtig:

Keine Frage, dass wir sowohl die Polizei, als auch die Bundeswehr brauchen, leider mit den nicht immer schönen Nebenschauplätzen, siehe Demonstrationen usw. wo doch Manche gerne den Knüpel schwingen lassen! :diabolo:

Ich kann auch nicht ganz verstehen
(bitte nicht falsch verstehen) wer es sich heute noch antut, den Beruf Lehrer/in zu ergreifen und sich seine Nerven, sein Leben, von den heute ganz anderen Schüler/innen wie früher (wirn waren auch nicht die Brävsten) aber da gab es bei einer Tatzn, Hosenspanner, oder Watschn, zuhause keine Hilfe von den Eltern, denn die sagten Du wirste es schon gebraucht haben.

Und auch da, gab es eben leider auch so Beispiele, wo Lehrer/innen fast grundlos die Schüler/innen (ich weiß von meinen Schwestern) fast schon mit Freude verprügelt haben!

Deshalb sind mir einfach verschiedene Berufe suspekt, wo Menschen auf andere Menschen, ihre Macht ausspielen können/dürfen! :mrgreen:
Wenn es so weit geht, dass man Jugendliche - und hätten sie schon früher mal was ausgefressen (wer in seiner Jugend noch nie etwas getan hat, was verboten war, darf gerne den ersten Stein werfen) die gar nichts getan haben, des gemeinschaftlichen Totschlags, beschuldigt und ggf. noch anklagt, dann hört bei mir jegliches Verständnis und Sympathie für die Ordnungsmacht auf.
Deshalb habe ich ja in meinem oberen Beitrag geschrieben, dass es wohl kaum einen Menschen gegeben hat, bzw. gibt, der nicht schon mal einen Fehler gemacht hat. Ich denke nicht, das der Junge den Mann unbedingt tot schlagen wollte, eine richtige verpassen, JA, das wollt er wohl. :joint:
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Re: Tödliche Königsplatzattacke - Erster Teilerfolg der Verteidigung

#8

Beitrag von SLR » Di 25. Feb 2020, 14:15

Georg hat geschrieben:
Di 25. Feb 2020, 12:07
www.channel-welcome.de/sendungen/beitraege/tod-amkoe/

Hier findet ihr einen weiteren Beitrag, "Tod am Kö", zu zwei Ereignissen am Augsburger Königsplatz im Dezember 2019 und Januar 2020, die auf tragische Weise für zwei Menschen zum Tode geführt haben.
Auf dem YouTube-Kanal von Channel Welcome wurde der Kommentar zensiert, angeblich, weil er eine "Hassbotschaft" enthielt. Channel Welcome hat dagegen Einspruch erhoben. Den Beitrag gibt es aber auf der Webseite von Channel Welcome.

P.S.
In eigener Sache: Ich war jetzt längere Zeit nicht mehr hier in diesem Forum, habe nichts mehr gepostet, weil aus meiner Sicht die Diskussionskultur weit unter dem Niveau lag, wie ich es mir vorstelle. Wenn ich mir aber jetzt die Kommentare anschaue, gerade zu "Tödliche Königsplatzattacke", dann habe ich doch wieder die Hoffnung, dass sich auf dieser eigentlich so guten Plattform etwa getan hat.:jippi:

Danke für das Video. Sehr sachlich, sehr korrekt. Sehr angenehm.

Es ist schön, wenn Ihnen der neue sachlichfreundliche Stil, um den wir uns bemühen, gefällt und noch schöner wäre es natürlich, wenn Sie ab und an wieder vorbeischauten und evtl. auch mitdiskutierten.
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Re: Tödliche Königsplatzattacke - Erster Teilerfolg der Verteidigung

#9

Beitrag von FCAler » Di 25. Feb 2020, 15:32

Georg hat geschrieben:
Di 25. Feb 2020, 12:07
www.channel-welcome.de/sendungen/beitraege/tod-amkoe/

Hier findet ihr einen weiteren Beitrag, "Tod am Kö", zu zwei Ereignissen am Augsburger Königsplatz im Dezember 2019 und Januar 2020, die auf tragische Weise für zwei Menschen zum Tode geführt haben.
Auf dem YouTube-Kanal von Channel Welcome wurde der Kommentar zensiert, angeblich, weil er eine "Hassbotschaft" enthielt. Channel Welcome hat dagegen Einspruch erhoben. Den Beitrag gibt es aber auf der Webseite von Channel Welcome.

P.S.
In eigener Sache: Ich war jetzt längere Zeit nicht mehr hier in diesem Forum, habe nichts mehr gepostet, weil aus meiner Sicht die Diskussionskultur weit unter dem Niveau lag, wie ich es mir vorstelle. Wenn ich mir aber jetzt die Kommentare anschaue, gerade zu "Tödliche Königsplatzattacke", dann habe ich doch wieder die Hoffnung, dass sich auf dieser eigentlich so guten Plattform etwa getan hat.:jippi:

Leider kann ich mir das Video nicht ansehen,

ist gesperrt worden, siehe hier: http://www.channel-welcome.de/sendungen ... tod-amkoe/

Ja und dass sich hier wieder was tut,
dafür haben ein paar Leute auch im "Gemeinschafts-Sinn" etwas getan! Dafür Daumen rauf. :richtig:
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Bittersüß

Re: Tödliche Königsplatzattacke - Erster Teilerfolg der Verteidigung

#10

Beitrag von Bittersüß » Di 25. Feb 2020, 15:43

FCAler hat geschrieben:
Di 25. Feb 2020, 15:32

Leider kann ich mir das Video nicht ansehen,

ist gesperrt worden, siehe hier: http://www.channel-welcome.de/sendungen ... tod-amkoe/
Du musst das Video downloaden http://www.channel-welcome.de/wp-conten ... 80x720.mp4 Aber es lohnt sich nicht, denn es ist nur ein gesprochener Kommentar, wozu es da ein Video gebraucht hat weiss kein Mensch.
FCAler hat geschrieben:
Di 25. Feb 2020, 15:32
Ja und dass sich hier wieder was tut,
dafür haben ein paar Leute auch im "Gemeinschafts-Sinn" etwas getan! Dafür Daumen rauf. :richtig:
Bis jetzt lese ich aber nur SLR und Dich, sonst tut sich wenig. :lol:

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