Hermann-Schmid-Akademie in Augsburg schließt zum Schuljahresende

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SLR
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Re: Hermann-Schmid-Akademie in Augsburg schließt zum Schuljahresende

#31

Beitrag von SLR » Mi 8. Apr 2020, 08:04

Neues von der HSA:

Nun präsentiert die Elternschaft einen Investor aus dem Raum Augsburg, der bereit sei das Gebäude zu kaufen und es dann einer neu zu gründenden gemeinnützigen Gesellschaft zu verpachten, die die vier privaten Berufsschulen und die Realschule am bisherigen Ort weiter betreiben würde. Strukturen und Klassenverbände könnten so erhalten bleiben. Einen neuen Geschäftsführer habe man auch gefunden. Dieser sowie die Gesellschaft, die das Gebäude erwerben würde, wollen aber noch inkognito bleiben.

Das ist doch mal eine gute Nachricht. Warum soll auch der Staat (und die Stadt) für eine Privatschule einspringen, können sich Betreiber und Eltern doch zumindest erst mal selbst kümmern. Allerdings wird die Zeit knapp. Bis zur Stadtratssitzung am Donnerstag müsste diese Lösung im Hinblick auf die Schulplanungen von Stadt und Kultusministerium in trockenen Tüchern sein. Grundsätzlich ist die Stadt von der Entwicklung angetan.

Wesentlich wird es nun auf die Familie Schmid ankommen und ihren Vorstellungen über den Preis für das Schulgebäude. Hoffentlich ist ihr bewusst, dass sie auch eine Fürsorgepflicht für 'ihr Lebenswerk' hat und dass dies sehr schnell einen (noch) schlecht(er)en Ruf bekommen könnte, wenn sie eine gute Lösung, die einheitlicher Wunsch von Eltern- wie Lehrerschaft ist am schnöden Mammon scheitern ließe.

Weiterhin steht die Diözese in den Startlöchern, sollte die Elternlösung scheitern. Diese würde aber nur die Realschule weiter betreiben.

Auch die Lehmbaugruppe ist hinsichtlich der beruflichen Schulen weiterhin interessiert, wartet aber zunächst einmal ab.

Sollten Elternlösung und Übernahme durch die Diöszese scheitern, würde das Bayerische Kultursministerium die Realschule in staatlicher Trägerschaft fortführen. Dies wäre dann der Grundstock für die bereits beschlossene dritte staatliche Realschule in Augsburg, die zunächst weiter im HSA-Gebäude verbliebe, später dann aber an den vorgesehen Standort im Augsburger Osten umziehen müsse. In dem Fall müsste die Stadt das Gebäude erwerben - aber das hat sie ja ohnedies schon auf der Agenda gehabt.

Sollten beide Konzepte nicht in Betracht kommen, so heißt es aus dem Bildungsreferat, hat sich das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus zwischenzeitlich bereit erklärt, die Realschule der Akademie in staatlicher Personalträgerschaft fortzuführen. Diese wäre dann auch der Grundstock für die vom Augsburger Stadtrat bereits beschlossene dritte staatliche Realschule in Augsburg. Sie würde zunächst im HSA-Gebäude aufgebaut und müsste dann an den vom Stadtrat hierfür vorgesehen Standort in den Augsburger Osten umziehen.

Man darf also vorsichtig optimistisch sein, dass sich noch eine für die meisten Beteiligten zufriedenstellende Lösung ergibt. Der Familie Schmid stünde es gut an, nicht auf Gewinnmaximierung aus zu sein.


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Re: Hermann-Schmid-Akademie in Augsburg schließt zum Schuljahresende

#32

Beitrag von SLR » So 19. Apr 2020, 12:52

Neues von der HSA bedeutet in diesem Fall nichts Neues.

Obwohl die Zeit drängt, hat sich zum letzten Update hin nichts Wesentliches weiterbewegt.

https://www.augsburger-allgemeine.de/au ... 46251.html

Interessant ist, dass der Handlungsbevollmächtige der Familie Schmid, Thomas Klöckner von der Firma Lecon, auf Insolvenzrecht spezialisiert ist. Auch hat die Regierung von Schwaben im Zuge der staatsanwaltschaftlichen Ermittlungen die abschlagsweise Zahlung von Betriebszuschüssen ausgesetzt. Die Staatsanwaltschaft selbst hat noch kein Vermögen beschlagtnahmt.
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Re: Hermann-Schmid-Akademie in Augsburg schließt zum Schuljahresende

#33

Beitrag von SLR » Fr 24. Apr 2020, 06:59

Update: Den Eltern wird die Zeit zu knapp, sie geben auf. Damit ist der vollständige Erhalt der HSA mit allen Schulzweigen nicht mehr zu verwirklichen.

Die Diözese ist noch im Rennen. Andernfalls bleibt es beim Kauf der Schule durch die Stadt und die Weiterführung der Realschule durch den Freistaat.

Inwiefern damit einer Realschule im Osten Augsburgs das Wasser abgegraben wird, ist noch unklar. M.E. müsste es nicht darauf hinauslaufen, wenn die Stadt das Gebäude für das Peutinger Gymnasium verwenden kann. Die nötige Turnhalle muss auch für die Realschule gebaut werden.

Die Opposition in Person von Herrn Freund (SPD) weiß schon mal wieder, dass das Verhalten der Stadt nicht 'umsichtig' genug gewesen sei, weil die Position des bisherigen privaten Träger nun beim Verkauf eine stärkere sei.

(Artikel in der AA vom 24.04. "Schmid-Akademi: Elterninitiative gibt auf" - online noch nicht verfügbar)
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Re: Hermann-Schmid-Akademie in Augsburg schließt zum Schuljahresende

#34

Beitrag von SLR » Sa 2. Mai 2020, 07:29

Update: Die Realschule der HSA wird vom Bistum übernommen. Das Katholische Schulwerk der Diözese will das Gebäude an der Ackermannstraße kaufen und den Schulbetrieb für die zweizügige Realschule fortsetzen. Für die anderen Zweige müssen andere Lösungen gefunden werden, da diese nicht die Kernkompetenz der Einrichtung seien. Man habe sich zunächst nicht in den Vordergrund drängen wollen, da man schon drei Realschulen in Augsburg betreibe (Maria Stern, Maria Ward, St. Ursula - alles Mädchenschulen) sei nun aber bereit einzuspringen. Wie der Direktor des Schulwerks, Peter Kosak, betont seien allerdings noch Fragen offen (vermutlich hinsichtlich des Kaufs des Gebäudes A.d.A.). Sportlich ist die Übernahme auch, bis zum Freitag 8.5. der Regierung von Schwaben ein Konzept vorzulegen, damit der Schulbetrieb zum 01. August übernommen werden könne.

Da die beruflichen Schulen ausziehen werden und das Gebäude mit der Realschule nicht ausgelastet sein würde, plant das Schulwerk die Einrichtung einer zweizügigen privaten Grundschule, wie es sie mit der Franz-von-Assisi-Schule schon gibt, die Schüler aus dem ganzen Stadtgebiet ohne Sprengelbindung aufnehmen kann.

Damit dürfte das Problem für die Realschüler der HSA erstmal gelöst sein (wenn sich genügend Lehrer finden haha) Wie es mit den beruflichen Zweigen weitergeht, scheint noch offen zu sein.

Ebenso ist bislang nicht bekannt, wie es mit den Plänen für eine weitere auch Jungen offenstehende Realschule weitergehen wird, die in Lechhausen/Firnhaberau angedacht ist.

Vom Tisch ist damit, dass die Stadt die Schule kauft, um darin früher oder später Ausweichmöglichkeiten für das Peutingergymnasium zu haben. Der elegante Schachzug der Stadt, der für soviel Unmut unter den Eltern und Schülern gesorgt hat, ist damit wohl für alle Zeit vom Tisch. Schade eigentlich.

https://www.augsburger-allgemeine.de/au ... 13671.html
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Re: Hermann-Schmid-Akademie in Augsburg schließt zum Schuljahresende

#35

Beitrag von SLR » So 3. Mai 2020, 09:37

Irrtum:

Noch ist keineswegs vom Tisch, dass die Stadt die Schule kauft (kaufen muss), den die Familie Schmid verhält sich offenkundig nicht konstruktiv, verließ Fristen verstreichen. Ist das Angebot der Diözese für das Gebäude ihr am Ende nicht gut genug?

Und dann soll die Stadt in Zugzwang geraten mehr als notwendig zahlen, damit die Schüler nicht auf der Straße sitzen. Unter dem Aspekt, dass die Geschäftsführung die Schließung der Schule eigentlich erst im Mai (!) öffentlich machen wollte, ist das eine zunehmend wahrscheinliche Annahme.

Das Ansehen der Familie Schmid wird weiter leiden, wenn sie nicht umgehend dazu tut, dass die Schüler und Lehrer in eine akzeptable Zukunft schauen können. Wird die Schule verstaatlicht, können nämlich viele Lehrer nicht bleibtn. Diese haben nun Existenzsorgen.

https://www.sueddeutsche.de/bayern/augs ... -1.4894587
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Re: Hermann-Schmid-Akademie in Augsburg schließt zum Schuljahresende

#36

Beitrag von SLR » Sa 16. Mai 2020, 08:42

>>Übernahme fast perfekt: Die HSA ist an die Diözese verkauft
Die Augsburger Hermann-Schmid-Akademie hat eine Zukunft. Die Diözese kauft das Schulgebäude und führt die Realschule unter neuem Namen weiter.<<


https://www.augsburger-allgemeine.de/au ... 96586.html
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Re: Hermann-Schmid-Akademie in Augsburg schließt zum Schuljahresende

#37

Beitrag von Wasan » Sa 16. Mai 2020, 09:04

Es scheint ja nun zumindest für die Realschule ein gutes Ende zu nehmen. Es hiess auch immer es bestünde in Augschburg zusätzlicher Bedarf für eine Realschule. Man will ja offensichtlich in der neuen Ulrichschule nur zweizügig starten. Wäre es nicht sinnvoller anstatt einer neu aufzubauenden Grundschule die Klassenzimmer für eine grössere Realschule tz nutzen?

Grundschüler aus der ganzen Stadt dort zu beschulen macht für mich nur eingeschränkt Sinn. Bei kleineren Kindern sollte der Schulweg möglichst kurz sein. Realschüler sind da schon viel selbständiger und können problemlos den ÖPNV ohne Aufsicht nutzen. Einen Erstklässler kann ich aber nicht in Hochzoll in die Strassenbahn setzen und ihn selbständig am Kö in den Bus umsteigen lassen.

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Re: Hermann-Schmid-Akademie in Augsburg schließt zum Schuljahresende

#38

Beitrag von SLR » Sa 16. Mai 2020, 09:18

Wasan hat geschrieben:
Sa 16. Mai 2020, 09:04
Es scheint ja nun zumindest für die Realschule ein gutes Ende zu nehmen. Es hiess auch immer es bestünde in Augschburg zusätzlicher Bedarf für eine Realschule. Man will ja offensichtlich in der neuen Ulrichschule nur zweizügig starten. Wäre es nicht sinnvoller anstatt einer neu aufzubauenden Grundschule die Klassenzimmer für eine grössere Realschule tz nutzen?

Grundschüler aus der ganzen Stadt dort zu beschulen macht für mich nur eingeschränkt Sinn. Bei kleineren Kindern sollte der Schulweg möglichst kurz sein. Realschüler sind da schon viel selbständiger und können problemlos den ÖPNV ohne Aufsicht nutzen. Einen Erstklässler kann ich aber nicht in Hochzoll in die Strassenbahn setzen und ihn selbständig am Kö in den Bus umsteigen lassen.
Die neue Realschule soll halt im Osten der Stadt angesiedelt werden - so sieht es ein Stadtratsbeschluss wohl vor.
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