Schwarze Kiste muss Insolvenz anmelden

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SLR
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Schwarze Kiste muss Insolvenz anmelden

#1

Beitrag von SLR » Sa 14. Mär 2020, 07:25

Das ist mal eine durchaus überraschende Meldung:

Augsburg "Starselfmadegastronom", Sebastian Hrabak, der mit seiner ehemalige kleinen Kaffebude (Schwarze Kiste genannt) gegenüber der Fachhochschule direkt am Bahnhalt Haunstetter Straße zu einer Kultinstitution avancierte (eine Zeitlang auch im Haltestellendreieck Königsplatz vertreten) hat sich offenbar finanziell übernommen und muss Insolvenz anmelden.

Angeblich brachen ihm die Investitionen in sein neues Lokal Mohrenkönig (nicht wegen des Namens haha) an der Gögginger Straße das Genick. Rechtliche Vorgaben ließen die geplanten Ausführungen nicht realilsieren (nur warum hat man das nicht vorher geklärt?).

Es bleibt bei seinem Ursprungscafé in der Haunstetter Straße und dem Kiosk am Hochablass, den er vor einem Jahr übernommen hat.

Ich persönlich bin über den Laden am Hochablass nicht glücklich. Zu teuer, zu schickimicki. Es stört mich, wenn man am helllichten Tage keine normale Wurstsemmel mehr kaufen kann, dafür irgendwelche In-Gerichte für ein Heidengeld. Aber die Lokalität scheint ja trotzdem zu laufen.

https://www.augsburger-allgemeine.de/au ... 44576.html


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messalina
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Re: Schwarze Kiste muss Insolvenz anmelden

#2

Beitrag von messalina » Sa 14. Mär 2020, 10:19

Also ich hab da irgendwie eine zwiespältigen Eindruck nachdem ich das gelesen habe? Bild So wie wenn jetzt einfach die zwei schlechten Lokale abgestoßen werden und die zwei rentablen werden weitergeführt. Und die Firmen und Lieferanten von den beiden schlechten Lokalen bleiben auf ihren Rechnungen sitzen (das sind ja in Wirklichkeit immer die am meisten Leidtragenden, nur da denkt man nie dran und hat Mitleid mit dem der nicht bezahlt hat) und der "Selfmademan" macht mit den rentablen Lokalen einfach weiter. Fast so ähnlich wie bei Good Bank / Bad Bank, da haben sie ja einfach alle Schulden von den Good Banks in die Bad Banks geschoben und dann waren die weg.

Das mit dem Mohrenkopf klingt für mich fast so ähnlich wie wenn er da teure Renovierungen und vielleicht eine neue Küche und Theke bestellt und aber nicht richtig bezahlt hat und verklagt worden ist. Und wenn er das vorher gewusst hätte wie teuer sowas ist hätte er natürlich den Mohrenkönig nicht übernommen sagt er jetzt, blabla. Und jetzt heißt es einfach "es gebe Rechtsstreitigkeiten" und er darf sich nicht äußern.

So als Tipp: wir fahren eigentlich schon seit letzten Sommer immer an den hinteren Parkplatz am Kuhsee. Da gibt es auch einen kleinen Imbiss und da bekommt man noch normale Würstchen und normale Preise. Man muss die Geschäfte mit der Schwarze Kiste am Hochablaß also nicht unbedingt unterstützen wenn man nicht will.
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SLR
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Re: Schwarze Kiste muss Insolvenz anmelden

#3

Beitrag von SLR » Sa 14. Mär 2020, 12:31

Mag sein, dass das so ist. Kann man schlecht beurteilen, wenn man nichts Nähreres weiß. In der Tat ist es komisch, wenn man mit einem Geschäft Insolvenz anmeldet und mit anderen, die einem auch gehören munter weiter Geschäfte macht. Wenn ich mich recht erinnere, will er ja den Kiosk am Hochablass auch zu einem richtigen Lokal ausbauen. Mit welcher Kohle?

Ja, danke für den Tipp. Ich weiß schon, dass da noch zwei (?) Imbisse sind. Nur komme ich zwar relativ häufig über den Hochablasssteg (mit dem Rad) fahre aber eher selten noch weiter rauf. Guten Kaffee haben sie ja in der Kiste, aber für Selbstbedienung mit mäßiger Sitzgelegenheit schon ordentlich teuer. Und die Organisatione mit Anstehen und Bezahlen von Essen und Trinken ist ohnehin unter aller...

Ist aber irgendwie auch wieder ein Fehlgriff der Stadt - wie mit dem vierten Plärrerzelt: Jahrlang hat man den Kiosk vor sich hingammeln lassen, schließlich war er ganz geschlossen und dann musste es wieder was Besonderes sein. Dabei kommen dort doch auch Menschen vorbei, die sich nicht so teuere Sachen leisten können, ihren Kindern einfach mal ein Eis oder einfach Pommes kaufen wollen. Wie man das an einem Kiosk halt überlicherweise tut. Aber nein... tz...
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messalina
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Re: Schwarze Kiste muss Insolvenz anmelden

#4

Beitrag von messalina » Sa 14. Mär 2020, 13:19

Was mir noch aufgefallen ist, in dem Artikel steht ja "... hat das Amtsgericht Augsburg das vorläufige Insolvenzverfahren für die Schwarze Kiste e. K. angeordnet." Und die Abkürzung e.K. heißt ja eingetragener Kaufmann, wie bei Schlecker, und das bedeutet aber, dass der Inhaber mit seinem ganzen Vermögen haftet, also das ist nicht irgend so eine GmbH oder UG wo er dann sagen kann "mir doch egal".

Wikipedia:
"Der Nachteil dieser Rechtsform gegenüber anderen liegt im Haftungsrisiko, da der Kaufmann persönlich und unbeschränkt für seine geschäftlichen Entscheidungen haftet."

Also müsste er doch mit den beiden guten Lokalitäten für die Schulden der beiden schlechten haften, oder nicht? Bild Ich glaub schon? Irgendwas kann da nicht stimmen, oder die beiden guten gehören in Wirklichkeit schon jemand anders, vielleicht seiner Freundin oder Frau oder Oma, und er ist vielleicht nur der Geschäftsführer? So wäre das Vermögen dann geschickt vor der Haftung gerettet, also wenn das so wäre. Ich bin gespannt ob da genau gekuckt wird und ob man nochmal was liest, bei den Schleckers mussten ja auch die Kinder ins Gefängnis weil da Geld aus dem kranken Betrieb vorher an die verschoben wurde bevor es geknallt hat.
Vielleicht müsste man da einen Mann fragen

leopold

Re: Schwarze Kiste muss Insolvenz anmelden

#5

Beitrag von leopold » Sa 14. Mär 2020, 13:35

Steht doch alles im Artikel der AA: Insolvenz heißt nicht, dass ein Unternehmen geschlossen wird. Der Insolvenzverwalter hat neben dem Schutz der Gläubiger auch die Aufgabe zu überprüfen, ob ein Unternehmen weitergeführt werden kann. Das scheint in diesem Fall möglich zu sein: "Das Ziel des Pluta-Teams sei es, eine Fortführungslösung für den Betrieb zu realisieren." Damit dürften auch die Ansprüche der Gläubiger bestmöglich bedient werden.

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Re: Schwarze Kiste muss Insolvenz anmelden

#6

Beitrag von SLR » Sa 14. Mär 2020, 13:38

messalina hat geschrieben:
Sa 14. Mär 2020, 13:19
Was mir noch aufgefallen ist, in dem Artikel steht ja "... hat das Amtsgericht Augsburg das vorläufige Insolvenzverfahren für die Schwarze Kiste e. K. angeordnet." Und die Abkürzung e.K. heißt ja eingetragener Kaufmann, wie bei Schlecker, und das bedeutet aber, dass der Inhaber mit seinem ganzen Vermögen haftet, also das ist nicht irgend so eine GmbH oder UG wo er dann sagen kann "mir doch egal".
...
In dem von mir verlinkten Artikel steht das aber nicht... wo hast du denn das her mit dem e.K.?
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messalina
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Re: Schwarze Kiste muss Insolvenz anmelden

#7

Beitrag von messalina » Sa 14. Mär 2020, 13:39

Mein Mann meint gerade ich soll nicht so böse sein und dass es in Wirklichkeit ganz anders sein könnte. Weil der vorläufige Insolvenzverwalter hat ja die Aufgabe, die Insolvenzmasse zu sichern und möglichst zu vermehren, damit die Gläubiger später bei der Verteilung mehr kriegen. Und da könnte es eben sein, dass er, also der Insolvenzverwalter, gute Teile einer Firma weiterführt oder führen lässt für ein paar Monate. Und dass eben deshalb am Hochablaß weiter auf ist.

Und es könnte noch später sogar sein, dass die Gläubiger vom Mohrenkönig sich mit Sebastian Hrabak einigen und ihn weitermachen lassen zum Schulden abarbeiten, und dass denen aber in Wirklichkeit dann die Kiste am Hochablaß gehört, also den Gläubigern. Ach ist das kompliziert.
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Re: Schwarze Kiste muss Insolvenz anmelden

#8

Beitrag von messalina » Sa 14. Mär 2020, 13:40

leopold hat geschrieben:
Sa 14. Mär 2020, 13:35
Steht doch alles im Artikel der AA: Insolvenz heißt nicht, dass ein Unternehmen geschlossen wird. Der Insolvenzverwalter hat neben dem Schutz der Gläubiger auch die Aufgabe zu überprüfen, ob ein Unternehmen weitergeführt werden kann. Das scheint in diesem Fall möglich zu sein: "Das Ziel des Pluta-Teams sei es, eine Fortführungslösung für den Betrieb zu realisieren." Damit dürften auch die Ansprüche der Gläubiger bestmöglich bedient werden.
Ja, jetzt hat es sich glaub überschnitten mit meinem Beitrag.
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Re: Schwarze Kiste muss Insolvenz anmelden

#9

Beitrag von messalina » Sa 14. Mär 2020, 13:41

SLR hat geschrieben:
Sa 14. Mär 2020, 13:38
In dem von mir verlinkten Artikel steht das aber nicht... wo hast du denn das her mit dem e.K.?
Ich hab das aus dem e-Paper.
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Re: Schwarze Kiste muss Insolvenz anmelden

#10

Beitrag von MrACE » So 15. Mär 2020, 06:03

Ich habe den Typen nur mal kurz in der Fernsehsendung "Mein Lokal, dein Lokal" gesehen und da war er mir extrem unsympathisch.
Da hatte er die schwarze Kiste in der Gögginger Str., was ja früher mit dem "Big apple" fast meine Heimat war.
Selten so einen schlechten Wirt mit gewaltiger Überheblichkeit gesehen.
Haller schon in der Jugend, Riedle, Veh und Schuster groß werden sehen und auch noch mit dem FCA an der "Anfield road" gewesen zu sein, mehr geht in einem Augsburger Leben eigentlich gar nicht.
"Augschburger" besser geht eh nicht.

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