So nun ist Eva Weber die erste Oberbürgermeisterin von Augsburg. Kurti hat ihr gestern den symbolischen Rathausschlüssel übergeben, jetzt liegt er in ihrer Hand.
Auf die Neukoalitionäre dürfte so einiges Ungemach zukommen, haben sie sich doch mit der Personalie Weitzel und dem Zusammenschustern der Referate Kultur und Sport selbst ein Bein gestellt.
Dass die Empörung solche Wellen sowohl unter den Kulturschaffenden als auch bei den Sportvereinen schlagen würde, hatte man wohl nicht vermutet, sonst hätte man den Sport sicher woanders angesiedelt oder dort belassen, wo er war.
Thomas Weitzel hat im klassischen Genre der Kunst einen großen Rückhalt. Als Präsident der Deutschen Mozartgesellschaft und auch aufgrund seiner Ausbildung ist der 'Kündigung'grund, kein Experte zu sein, natürlich schon ein schwerlich hinzunehmender.
Was in diesem Kontext nie zu lesen ist, von seinen zahlreichen Unterstützern in den Lesebriefspalten und im Feuilleton der AA natürlich auch niemals erinnert wird, ist seine Rolle in der Höhmannhausaffäre und der damalig zu lesenden Feststellung, dass das Verhältnis zwischen Museumsleiter Trepesch und Referent Weitzel als zerrüttet gilt. Und zwar nicht nur wegen des Disziplinarverfahrens das dieser gegen Trepesch eingeleitet hat (wohl einleiten hat müssen) sondern durchaus auch wegen Weitzels Museumskonzept.
Trepesch der arg gebeutelte, denn er war wohl ohne große eigene Verfehlung in diese Situation geraten, hatte seinerzeit mindestens ebenso viele Unterstützerzuschriften erhalten. Es wurde stets betont, welch großer Verlust es für die Museumslandschaft in Augsburg wäre, würde sich Trepesch, der sich die Posten quasi aussuchen könne und überall mit Handkuss genommen würde, nach einer Stelle in einer anderen Stadt umsehen.
Vllt. ist das ja der eigentliche Hintergrund der Nichtweiterbeschäftigung des Referenten Weitzel. Eine Zusage an Trepesch, dass er nach der Wahl, seine Konzeptionen werde weiterverfolgen können (den Nachfolger sucht man danach aus, ob er mit Trepesch harmoniert).
Gut, Spekulation meinerseits, das sei ganz klar gesgt. Aber ein Fitzelchen Realität könnte schon dran sein.
Dazu kommt, dass Weitzel in der freien Kunstszene offenbar nicht halb so gut vernetzt und angesehen ist, wie bei den Theatern. Man darf wirklich gespannt sein, wie das weitergeht. Das Problem wird sein, dass sich die Diskussion noch lange wird hinziehen können, da die Stelle ja erst noch ausgeschrieben werden muss. Was, wenn sich da gar niemand (besser) Geeigneter findet?
Warten wir es ab.
https://www.augsburger-allgemeine.de/au ... 40436.html