Atomausstieg

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leopold

Atomausstieg

#1

Beitrag von leopold » Di 16. Feb 2016, 17:54

Atomausstieg - für den Steuerzahler die nächste Finanzkrise
Die Debatte um verschiedene Finanzierungsmodelle für Rückbau und Atommüll kaschiert damit das wesentliche Problem: Dem Staat droht ein Milliardenloch. Er muss nach einem Kompromiss suchen. Entgegen der öffentlich vorgetragenen Härte wird er die Konzerne wohl in Teilen schonen müssen, um nicht noch größere Risiken einzugehen. Damit stellt sich wie schon in der Finanzkrise die Frage nach der Verantwortlichkeit für wirtschaftliches Tun. Auch in der Energiebranche dürfte am Ende eine bittere Erkenntnis stehen: dass Gewinne privatisiert und Verluste sozialisiert werden können.
Am Ende wird es entgegen der Beteuerungen der Befürworter der Atomkraft genauso kommen, wie es von deren Gegnern immer befürchtet wurde: Für diese angeblich so billige Art der Stromerzeugung zahlt der Bürger viermal - über die steuerfinanzierten Subventionen für Entwicklung und Bau der Atommeiler, über den Strompreis, über Steuerausfälle infolge der milliardenschweren Rückstellungen und abschließend für den Rückbau der Atommeiler.



TomTinte

Re: Atomausstieg

#2

Beitrag von TomTinte » Di 16. Feb 2016, 18:49

leopold » 16 Feb 2016, 17:54 hat geschrieben:Atomausstieg - für den Steuerzahler die nächste Finanzkrise

Am Ende wird es entgegen der Beteuerungen der Befürworter der Atomkraft genauso kommen, wie es von deren Gegnern immer befürchtet wurde: Für diese angeblich so billige Art der Stromerzeugung zahlt der Bürger viermal - über die steuerfinanzierten Subventionen für Entwicklung und Bau der Atommeiler, über den Strompreis, über Steuerausfälle infolge der milliardenschweren Rückstellungen und abschließend für den Rückbau der Atommeiler.
Man kann nur hoffen, dass es bei den viermal so teuer bleibt.
Schließlich gibt es keine Lösung für die Endlagerung des Atommülls. Da gibt es nicht einmal Erkenntnisse der Grundlagenforschung.

bbuchsky
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Re: Atomausstieg

#3

Beitrag von bbuchsky » Di 16. Feb 2016, 19:45

TomTinte » 16 Feb 2016, 18:49 hat geschrieben:Man kann nur hoffen, dass es bei den viermal so teuer bleibt.
Schließlich gibt es keine Lösung für die Endlagerung des Atommülls. Da gibt es nicht einmal Erkenntnisse der Grundlagenforschung.
Es bleibt nur bei viermal, wenn die Rückbauten und der weitere Betrieb unfallfrei bleiben.
Die vierte Kostenstelle ist allerdings eine, die für 200.000 Jahre belastet, ich zweifele stark daran, dass sich die Eigner der Betreiber daran beteiligen.

Dass der Betrieb der Meiler von vorneherein ein Rechtsbruch war, wurde seit FJS von den Gegnern ständig wiederholt, aber von den gekauften Regierenden ignoriert, kein Meiler hätte ohne Entsorgungsnachweis in Betrieb genommen werden dürfen.

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Re: Atomausstieg

#4

Beitrag von Zool » Di 16. Feb 2016, 19:54

bbuchsky » 16 Feb 2016, 19:45 hat geschrieben:Es bleibt nur bei viermal, wenn die Rückbauten und der weitere Betrieb unfallfrei bleiben.
Die vierte Kostenstelle ist allerdings eine, die für 200.000 Jahre belastet, ich zweifele stark daran, dass sich die Eigner der Betreiber daran beteiligen.

Dass der Betrieb der Meiler von vorneherein ein Rechtsbruch war, wurde seit FJS von den Gegnern ständig wiederholt, aber von den gekauften Regierenden ignoriert, kein Meiler hätte ohne Entsorgungsnachweis in Betrieb genommen werden dürfen.
Was immer Joschka Fischers Hauptargument war und wer nur annähernd "gelebt" hat dass es niemanden gibt der immer recht oder unrecht hatte, egal was man einem vorwerfen kann. Damit hatte er sowas von Recht.
Hätte ich jemals vorher gewusst was auf mich zukommt hätte ich niemals etwas angefangen.

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Re: Atomausstieg

#5

Beitrag von MrACE » Do 7. Okt 2021, 06:07

Ich hole mal einen ganz alten thread wieder vor, denn was plusminus gestern über die Energiewende berichtet hat, ist darauf zurück zu führen:

Die Energiewende ist ein Großprojekt. Sie zu steuern wird zu den wichtigsten Aufgaben der nächsten Regierung gehören. Bis Ende dieses Jahres werden drei der sechs verbleibenden AKW abgeschaltet, im nächsten Jahr werden die letzten Atomkraftwerke vom Netz gehen. Je näher der Zeitpunkt des Ausstiegs rückt, umso mehr schlagen Fachleute Alarm.

"Plusminus" hat vom Forschungszentrum Jülich exklusiv die Stromlücke berechnen lassen – und die Expert:innen kommen zu besorgniserregenden Ergebnissen. Geht der Ausbau der Erneuerbaren Energien weiter so schleppend voran wie in den vergangenen drei Jahren, so werden im Jahr 2030 184 Terrawattstunden fehlen. Um diese Lücke zu schließen, bräuchte Deutschland bis 2030 fast doppelt so viel an Erneuerbaren Energien wie heute. "Da muss deutlich ein Ruck durch Deutschland gehen, damit wir diese Ziele auch nur annähernd erreichen können", sagt Professor Detlef Stolten, Leiter des Instituts für Energie- und Klimaforschung, Forschungszentrum Jülich. Auch viele Unternehmen machen sich große Sorgen. Ist die Stromversorgung nicht mehr gesichert, könnte das auch zur Gefahr werden für den Wirtschaftsstandort Deutschland.

Stand: 06.10.2021 14:22 Uhr
https://www.daserste.de/information/wir ... e-100.html

Da hat die Politik bisher gewaltig versagt und es muss schnellstens dagegen gesteuert werden.
Haller schon in der Jugend, Riedle, Veh und Schuster groß werden sehen und auch noch mit dem FCA an der "Anfield road" gewesen zu sein, mehr geht in einem Augsburger Leben eigentlich gar nicht.
"Augschburger" besser geht eh nicht.

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thai.fun
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Re: Atomausstieg

#6

Beitrag von thai.fun » Do 7. Okt 2021, 13:09

MrACE hat geschrieben:
Do 7. Okt 2021, 06:07
Ich hole mal einen ganz alten thread wieder vor, denn was plusminus gestern über die Energiewende berichtet hat, ist darauf zurück zu führen:
Ja, das ist tatsächlich ein Problem das die "Zeiten" überfordert. Ich war noch an Demos als das AKW Mühhleberg im Kanton Bern 1972 in Betrieb genommen wurde. Tschernobyl gab uns Protestlern uns am 26. April 1986 recht.

Als aber die Atomkatastrophe von März 2011 in Fukushima passierte war ich schon im Zweifel ob wir ohne AKW leben können. Und so war ich auch bei den Zweiflern als das Schweizer Stimmvolk im Jahr 2016 die Atomausstiegsinitiative, welche die Schließung der Atomkraftwerke nach maximal 45 Jahren Betriebsdauer forderte, verwarf.

Ich hab gestern auch zufällig bei deiner erwähnten Sendung Plusminus reingeschaut. Und heute bin ich sogar fest der Meinung, :idea: wir können nicht so schnell auf AKWs verzichten ...

Gruß vom Max

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