Armut in Deutschland

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thai.fun
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Re: Armut in Deutschland

#11

Beitrag von thai.fun » Mo 23. Mai 2016, 16:33

Lucky-lucky » 20 May 2016, 01:52 hat geschrieben:...
»Wär ich nicht arm, wärst du nicht reich«.“ ...
Der Braungebrannte zum Bleichen, geh aus meinem Schatten!
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Gast_7
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Re: Armut in Deutschland

#12

Beitrag von Gast_7 » Mo 23. Mai 2016, 17:40

Nathan » 23 May 2016, 15:57 hat geschrieben:Das ist nicht logisch. Das Kartellamt ist nicht das Gesundheitsamt oder das Finanzamt. Kartellrechtliche Probleme sagen absolut nichts aus über den Führungsstil eines Unternehmens und die Behandlung der Mitarbeiter!
Und ob. Wer Ärger mit dem Kartellamt hat betrügt manchmal oder hat betrogen. Insbesondere wenn es um Preisabsprachen oder artverwandte Delikte geht. Wenn Gestzesbrecher Vorbilder sind - nicht bei mir, denn ich brauche grundsätzlich keine Vorbilder.
Hier kann man etwas über die Causa Rossmann nachlesen:
http://www.bundeskartellamt.de/SharedDo ... _Bier.html
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Nathan
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Re: Armut in Deutschland

#13

Beitrag von Nathan » Mo 23. Mai 2016, 18:29

ikarus » 23 May 2016, 17:40 hat geschrieben:Und ob. Wer Ärger mit dem Kartellamt hat betrügt manchmal oder hat betrogen. Insbesondere wenn es um Preisabsprachen oder artverwandte Delikte geht. Wenn Gestzesbrecher Vorbilder sind - nicht bei mir, denn ich brauche grundsätzlich keine Vorbilder.
Hier kann man etwas über die Causa Rossmann nachlesen:
http://www.bundeskartellamt.de/SharedDo ... _Bier.html
Jetzt red koan Schmarrn. "Gesetzesbrecher", "Vorbild", "hat betrogen"...jaja, mag ja alles sein, aber, wie bereits gesagt, das lässt keine Aussage über den Status der MA in der Firma zu oder sehen Sie einen Zusammenhang zwischen "rechtlich einwandfrei" und "sozial eingestellt"?
Der größte geistige Freiraum ist der Raum zwischen den Stühlen

Auri

Re: Armut in Deutschland

#14

Beitrag von Auri » Mo 23. Mai 2016, 20:05

Nathan » 23 May 2016, 15:55 hat geschrieben:Wirklich genial Ich wundere mich immer wieder, wie Herr Brecht schon damals gewusst hat, was ich viele Jahre später denken würde!
Ein Arbeiter wurde vor Gericht gefragt, ob er die weltliche oder kirchliche Form des Eides benutzen wolle.
Er antwortete: "Ich bin arbeitslos".

Aus Brechts Geschichten von Herrn Keuner.

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Re: Armut in Deutschland

#15

Beitrag von Gast_7 » Di 24. Mai 2016, 08:03

Nathan » 23 May 2016, 18:29 hat geschrieben:Jetzt red koan Schmarrn. "Gesetzesbrecher", "Vorbild", "hat betrogen"...jaja, mag ja alles sein,
....
Danke. Ein Vorurteil, so es denn eines war, ist nun zu einem fundierten Urteil transformiert (worden). :x
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Nathan
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Re: Armut in Deutschland

#16

Beitrag von Nathan » Di 24. Mai 2016, 11:55

ikarus » 24 May 2016, 08:03 hat geschrieben:Danke. Ein Vorurteil, so es denn eines war, ist nun zu einem fundierten Urteil transformiert (worden). :x
Wie dies? :confus:
Der größte geistige Freiraum ist der Raum zwischen den Stühlen

ede

Re: Armut in Deutschland

#17

Beitrag von ede » Mo 30. Mai 2016, 10:19

Die bittere Wahrheit über das deutsche Jobwunder
Deutsche Arbeitgeber haben schon 1,5 Millionen Mitarbeitern Teilzeitverträge mit flexiblen Einsatzzeiten aufgedrückt. Ministerin Andrea Nahles schaut dem Vormarsch der "Arbeit auf Abruf" tatenlos zu [...]
Die alleinerziehende Mutter lebt am Rande des Existenzminimums – obwohl sie einen festen Arbeitsvertrag hat: bei Toys"R"Us, einer amerikanischen Spielwarenkette mit 65 Filialen in Deutschland. König hat, wie 90 Prozent der Angestellten in den Filialen von Toys"R"Us, einen Job mit "flexibler Teilzeit".
Das bedeutet, dass sie vom Arbeitgeber nur eine Mindeststundenzahl zugesichert bekommt. Gleichzeitig muss sie sich jedoch dafür bereithalten, jederzeit mehr zu arbeiten – und kann sich deshalb keinen Zweitjob suchen. Von dem Modell profitiert das Unternehmen, denn es muss seine Leute nur bezahlen, wenn die Läden voll sind. Wenn keine Kunden da sind, schaut der Angestellte in die Röhre.
Die gleiche Masche wenden auch andere Arbeitgeber in Deutschland an. Bundesweit sind bereits etwas über anderthalb Millionen Menschen betroffen von den "kapazitätsorientierten variablen Arbeitszeiten", kurz Kapovaz. Dies hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin auf Anfrage der "Welt" berechnet.
Neben Toys"R"Us nutzen auch andere Handelsketten das Instrument, das dem Unternehmen Flexibilität verschafft und den Angestellten häufig an den Rand des Existenzminimums drängt. Kik zum Beispiel – ein entsprechender Arbeitsvertrag liegt der Redaktion vor. Auch Esprit, H&M und die süddeutsche Bekleidungskette Breuninger arbeiteten bereits mit ähnlichen Konstruktionen.
Und auch überall sonst, wo die Auslastung stark schwankt, wird Arbeit auf Abruf offenbar für Firmen attraktiver: in der Gastronomie etwa, dem Tourismus oder auch der Pflege. In Altenheimen soll eine steigende Zahl von Pflegern nur noch solche Arbeitsverträge bekommen.
Die niedrigen Arbeitslosenzahlen – 2,744 Millionen im April, rund 100.000 weniger als ein Jahr zuvor – sind letztlich erkauft. Erkauft dadurch, dass die Politik einen Graubereich im Niedriglohnsektor offen hält, in dem Menschen in Jobs zweiter Klasse arbeiten. Auf sie werden betriebswirtschaftliche Risiken abgewälzt. Eben durch Kapovaz-Verträge. Oder durch bestimmte Tochtergesellschaftskonstruktionen.
Eigentlich wundert einen nichts mehr ... es kommt immer noch schlimmer als man denkt.
Aber Hauptsache, die Arbeitslosenzahlen wurde gesenkt, ähm ... schöngerechnet, und Deutschland, ähm ... der deutschen Wirtschaft ... ähm deren wenigen Profiteuren ... geht es so gut wie nie zuvor ...

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Nathan
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Re: Armut in Deutschland

#18

Beitrag von Nathan » Mo 30. Mai 2016, 14:00

Eine traurige Wahrheit und Danke für die genaue Schilderung. "Kapovaz" klingt nicht nur so, als wäre es ein nur mit der transsibirischen Eisenbahn erreichbarer Gulag, es fühlt sich auch praktisch so an und vor allem zeigt es sehr deutlich, von wem wir wirklich regiert werden. Allerdings möchte ich dringend festhalten, dass mir noch der mieseste Spätkapitalismus sehr viel lieber ist als etwa ein neuer Faschismus.
Kritik an unserer Regierung, Kritik an unserem Gesellschaftssystem und an Deutschland insgesamt ist sicher in einigen Punkten angebracht. Die Alternative besteht für Deutschland aber nicht in der AfD oder anderen faschistischen Ideologieträgern. Es gibt zur aktuellen Symbiose zwischen Demokratie und Kapitalismus keine ad hoc Alternative. Nicht zufällig wird auch von den lautesten rechten Kritikern keine genannt. Auch von denen, die sich selbst als "Alternative" bezeichnen wird nicht gesagt, worin genau denn die Alternative bestehen soll. Was allgemein unter "Alternative" zu unserem bestehenden System zu erwarten ist, wird allerdings von Tag zu Tag deutlicher....
Der größte geistige Freiraum ist der Raum zwischen den Stühlen

ede

Re: Armut in Deutschland

#19

Beitrag von ede » Mo 30. Mai 2016, 15:01

Nathan » 30 May 2016, 14:00 hat geschrieben:Eine traurige Wahrheit und Danke für die genaue Schilderung. "Kapovaz" klingt nicht nur so, als wäre es ein nur mit der transsibirischen Eisenbahn erreichbarer Gulag, es fühlt sich auch praktisch so an und vor allem zeigt es sehr deutlich, von wem wir wirklich regiert werden. Allerdings möchte ich dringend festhalten, dass mir noch der mieseste Spätkapitalismus sehr viel lieber ist als etwa ein neuer Faschismus.
Dem wird wohl niemand widersprechen.

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Re: Armut in Deutschland

#20

Beitrag von bbuchsky » Mi 1. Jun 2016, 09:32

Die Armut in Deutschland ist inzwischen untrennbar mit der Armut der Welt verbunden.
Solange in Politik und Verwaltung die Schröders, Schäubles, Merkels und Hollandes nur der einen Seite dienen, indem sie den Geringverdienern die Konsolidierung der Staatsfinanzen überlassen, wird diese Tendenz zur Armut weiter gehen.

In Frankreich wehren sich die Gewerkschaften wenigstens (noch), den in Deutschland zur staatlich organisierten Verarmung beschrittenen Weg zum Nutzen der Erträge von Bänkern und Bonzen mit zu gehen.

Achtung: Diese Informationen könnten Teile der Bevölkerung beunruhigen!
In Deutschland werden von den Armuts- und Reichtumsberichten die unteren und insbesondere die oberen 5% gezielt ausgenommen, deshalb hier mal die Zahl des Jahres 2016, Stand Ende Mai.

Der Yachtbrooker Camper&Nicholson hat in einer Studie (The State of Wealth, Luxury and Yachting 2016) folgende Zahl veröffentlicht, um einen besseren Überblick über die potentielle Kundschaft zu erhalten. Marktforschung at it´s best!

Weltweit verfügen 211.955 Personen über ein Nettovermögen von 30 Millionen Euro und MEHR!
(Quelle: Boat International, Ausgabe Juni 2016)

Jeder wird inzwischen mitbekommen haben, dass es Leute gibt, die das 2500-fache dieser Untergrenze besitzen, daraus ergibt sich eine Untergrenze von 6,358 BILLIONEN Euro, unter Einbeziehung der tatsächlichen Vermögen können daraus die in den Berichten von PWC auftauchenden 12 Billionen Euro freier Mittel abgeleitet werden.

Es ist also Unsinn, von Armut zu reden, da hatte Leopold völlig Recht.
Dumm nur, dass Leute wie er immer noch an die Gültigkeit des Trackle-down Effektes glauben, und dumm auch, dass wir seit dem Ende des 19.Jahrhunderts an einem Wirtschaftssystem festhalten, dass ausschließlich deshalb zur Konzentration von Kapital führen soll, um damit Kriege und Kriegsmittel finanzieren zu können.
Vive la France!

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