EM 2021

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ede

Re: EM 2021

#101

Beitrag von ede » Mi 14. Jul 2021, 14:02

leopold hat geschrieben:
Di 13. Jul 2021, 17:25
Ich weiß ja nicht, ob sie das wissen: Die EU ist die Antwort auf zwei Weltkriege, die von Europa ausgingen, und auf jahrhundertelange kriegerische Auseinandersetzungen auf diesem Kontinent.
Also wenn ich Ihre Beiträge zur EM lese, überkommt mich mehr und mehr das Gefühl, dass Sie sich mit einer giftigen Mischung aus Wut und Häme an allem, was in diesem Zusammenhang mit England zu tun hat, abarbeiten.
Die Schadenfreude und die Genugtuung, mit der Sie die Niederlage und die rassistischen Ausfälle einer kleinen Minderheit englischer Fans kommentierten und Ihre klammheimliche Freude über eine möglicherweise zu erwartenden Corona-Sturzflut in England, bedingt durch das volle Stadion und die Aufhebung der meisten Corona-Beschränkungen, sind offensichtlich und zeigen, dass Ihnen das alles vor allem dazu taugt, sagen zu können:
Das geschieht den blöden Engländern und vor allem BJ nur recht.
Glauben Sie, auf diese Weise Ihre Fehlprognosen zum erhofften Scheitern des Brexit und zum totalen Einbruch der englischen Wirtschaft aufarbeiten zu können?
Als ob es rassistische Fans nur in England gäbe ... in fast jeder Mannschaft spielten einige oder zahlreiche schwarze Spieler. Was denken Sie, was in D, NL, F, I usw. los gewesen wäre, wenn die entscheidenden letzten zwei oder drei Elfer allesamt von schwarzen Spielern vergeben worden wären?
Das nur mal zum Nachdenken.
Und wäre in Italien Salvini noch Regierungschef, mit den bekannten wiederholten Angriffen auf die EU, und wäre der Endspielgegner Italiens nicht England, sondern Dänemark oder Deutschland gewesen, dann wären die Italiener aus Ihrer Sicht wahrscheinlich schamlose Schauspieler, Zeitschinder und Foulspieler gewesen.
Aber letzteres ist nur eine Vermutung meinerseits. Es wäre schön, wenn Sie diese entschärfen könnten :mrgreen:



Gast_9

Re: EM 2021

#102

Beitrag von Gast_9 » Mi 14. Jul 2021, 16:41

leopold hat geschrieben:
Di 13. Jul 2021, 17:25
Ich weiß ja nicht, ob sie das wissen: Die EU ist die Antwort auf zwei Weltkriege, die von Europa ausgingen, und auf jahrhundertelange kriegerische Auseinandersetzungen auf diesem Kontinent.
Eindeutig: nein. Ich nehme auch an, daß dies Ihre Interpretation ist. Die EU ist ja der Rechtsnachfolger der EWG (irgendwie hat die Montaunion auch mitgespielt) und das waren reine, sehr gut funktionierende, Wirtschaftsunionen.

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leopold
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Re: EM 2021

#103

Beitrag von leopold » Mi 14. Jul 2021, 17:09

sbc hat geschrieben:
Mi 14. Jul 2021, 16:41
Eindeutig: nein. Ich nehme auch an, daß dies Ihre Interpretation ist. Die EU ist ja der Rechtsnachfolger der EWG (irgendwie hat die Montaunion auch mitgespielt) und das waren reine, sehr gut funktionierende, Wirtschaftsunionen.
Das erklärt manches.

ede

Re: EM 2021

#104

Beitrag von ede » Mi 14. Jul 2021, 18:38

Vielleicht sollten sich so manche EU-Fanatiker mal Gedanken machen, warum in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts so manches Staatenbündnis, auch wenn man sich Republik bzw. vereinigte Republiken nannte, zerbrach, gerade im weiteren europäischen Raum.
Ich denke da an die UdSSR, an Jugoslawien, aber auch an die Monarchie Österreich-Ungarn, die nach dem 1.WK aufgelöst wurde, aber schon viele Jahre und Jahrzehnte vorher durch die verschiedenen ethnischen Identitäten und Interessen zerrüttet worden war - trotz strenger Disziplinierung von ganz oben.
Gerade die K.u.K.-Monarchie war doch in großen Teilen ein Bild dessen, was die EU anstrebt und Schritt für Schritt realisieren will, bis hin zur Eingliederung der Ukraine, von Belarus (man sagt es nur noch nicht laut) und von Serbien, da sich seit jeher den Russen näher fühlte als die anderen Balkanstaaten.
Die angestrebte Erweiterung der EU wirkt etwas weltfremd angesichts der Auflösung der alten, jahrzehnte- und jahrhundertelang bestehenden Staatenbündnisse. Will die EU heute 30 und wenn's geht, wohl noch mehr (?) Staaten auf ihre Seite ziehen, so war diese Vielzahl von ethnischen Identitäten der Grund für den Untergang der UdSSR und Jugoslawiens, und nicht das kommunistische Regime. Solange das nämlich noch nicht wankte, hielten auch die einzelnen "Republiken" still. Erst mit dem Einfluss der demokratischen Strömungen aus dem Westen (TV, Propaganda, Versprechen von Freiheit und generösen Spendern usw.) wurde dies dann untergraben.
So, und jetzt glauben führende Verfechter und Vertreter der EU, dass das sich an die 30 europäische Staaten wie z. B. Finnland und Albanien, Spanien und Ukraine, Deutschland und Ungarn unter einen Hut bringen lassen, und der Hut nennt sich dann demokratische Verfassung der EU.
Die erzwungene Nivellierung bzw. die Missachtung von kulturellen, religiösen und ethnischen Unterschieden und Gewohnheiten waren damals schon ein Sprengsatz.
Aber jetzt soll es gut gehen. Druckmittel zur "Vereinigung" und Aufrechterhaltung des erreichten Zustandes damals wie heute ist jetzt nicht mehr das Militär und die Geheimpolizei, sondern das Wedeln mit dem Scheckheft bzw. das Drohen mit Geldentzug.
Und glaubt man wirklich, diesen riesigen Vielvölkerbund mit dem Einschwören auf eine demokratische Grundlage vereinen und stabilisieren zu können?
Glauben das gerade die Lifestyle-Linken und -Grünen, die sich sonst so stark für Identitätspolitik machen? Oder gilt die nur nur fürs Gendern und gegen Rassismus?

Wenn das mal gut geht.

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leopold
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Re: EM 2021

#105

Beitrag von leopold » Mi 14. Jul 2021, 18:53

ede hat geschrieben:
Mi 14. Jul 2021, 18:38
Vielleicht sollten sich so manche EU-Fanatiker mal Gedanken machen, warum in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts so manches Staatenbündnis, auch wenn man sich Republik bzw. vereinigte Republiken nannte, zerbrach, gerade im weiteren europäischen Raum.
Ich denke da an die UdSSR, an Jugoslawien, ...
An der Stelle musste ich lauthals auflachen und habe die Lektüre beendet: Geschichtsklitterung, Unbildung oder schiere Dummheit? Man kann nur raten. :mrgreen:

ede

Re: EM 2021

#106

Beitrag von ede » Mi 14. Jul 2021, 19:46

leopold hat geschrieben:
Mi 14. Jul 2021, 18:53
An der Stelle musste ich lauthals auflachen und habe die Lektüre beendet: Geschichtsklitterung, Unbildung oder schiere Dummheit? Man kann nur raten. :mrgreen:
Sowieso :mrgreen:
Wahrscheinlich haben Sie mal wieder nur den die ersten ein oder zwei Sätze gelesen, für mehr reichts ja bei Ihnen nicht.
Alles, was Sie als Zahlenmensch nicht durchblicken oder was Ihnen Ihr ideologischer Starrsinn verbietet, ist natürlich "Geschichtsklitterung, Unbildung oder schiere Dummheit".
Ich schreib's trotzdem, weil ich weiß, dass Sie kaum ernsthafte Argumente dagegen haben und weil's Ihnen gewaltig stinkt.
Ihre Lebenserfahrung ist die tägliche Lektüre der SZ und einiger anderer mehr oder weniger eng verwandter Blätter ... sonst kaum etwas.

Für Sie und Ihr grünes Kokon:
Der persönliche Lebensstil ist eine private Angelegenheit. Aber was mich nervt, ist die Arroganz, mit der ein bestimmtes Milieu den eigenen Lebensstil als besondere Tugend überhöht und auf andere herabsieht, die andere Werte haben, aber die sich den angeblich progressiven Lebensstil auch gar nicht leisten könnten. E-Auto fahren, Bioprodukte kaufen, lässig damit klarkommen, wenn der Spritpreis und die Heizkosten steigen – wer kann das? Oder in der Innenstadt wohnen, wo man mit dem Fahrrad zum Job fahren kann?
Sie wissen schon, wer das sagte, es erschien in der taz

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leopold
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Re: EM 2021

#107

Beitrag von leopold » Mi 14. Jul 2021, 21:51

ede hat geschrieben:
Mi 14. Jul 2021, 19:46

Sie wissen schon, wer das sagte, es erschien in der taz
Was haben Sie eigentlich immer mit Ihrer taz? Ist das auch so ein Trauma von Ihnen? Ich für meinen Teil habe dieses Blatt seit 35 Jahren nicht mehr in die Hand genommen.

ede

Re: EM 2021

#108

Beitrag von ede » Do 15. Jul 2021, 08:41

leopold hat geschrieben:
Mi 14. Jul 2021, 21:51
Was haben Sie eigentlich immer mit Ihrer taz? Ist das auch so ein Trauma von Ihnen? Ich für meinen Teil habe dieses Blatt seit 35 Jahren nicht mehr in die Hand genommen.
Sie sollten den verlinkten Artikel, ein längeres Interview, wenigstens mal öffnen und dann - ebenfalls wenigstens - ein paar Abschnitte lesen.
Das kommt auch vor:
Nehmen wir nur die These, dass der Nationalstaat überholt ist. Leider haben wir Sozialstaaten nicht auf globaler Ebene. Wir haben sie nicht auf europäischer Ebene. Der vielgescholtene Nationalstaat ist immer noch die handlungsfähigste Institution, die wir haben, um Märkte zu bändigen und sozialen Ausgleich zu erreichen. Das hat auch damit zu tun, dass das Wir-Gefühl innerhalb der einzelnen Länder stärker ist als auf europäischer Ebene. Eine europäische Transferunion wird jenseits akademischer Kreise überwiegend abgelehnt. Wenn wir die sozialen Regelungen auf die europäische Ebene verlagern, wäre das verbunden mit radikalem Sozialabbau. Das muss man einfach wissen. Das wird dann schön verkleidet als glühendes Europäertum.
PS: Wieso sollte oder könnte die taz mich traumatisiert haben? KOPFSCHÜTTEL!
Ich lese eben breitgestreut im politischen Spektrum - und nicht nur dort, wo ich meine politischen Positionen erwartungsgemäß bestätigt sehe.
Wenn das wirklich stimmt, dass Sie "dieses Blatt seit 35 Jahren nicht mehr in die Hand genommen haben", dann spricht das nicht gegen die taz, sondern gegen Sie.

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