Lindsey Vonn zieht mit 36 Abfahrtssiegen mit Annemarie Pröll gleich.
http://www.kleinezeitung.at/s/sport/win ... -von-Proll
Wenn man etwas weiter ausholen darf, auch zeitlich und ohne Tabellenspickzettel, würde ich mit zwei Fränzen weitermachen. Der eine ist der unsere Kaiser, der andere vom Patscherkofel. Die haben auch einen.
Um beim Skifahren zu bleiben, auch wenn der unsere hinterm Wilden Kaiser wohnt, in der Nähe von der Streif, und der andere Kärntner ist, der alldort auch schon der Schnellste war, wahrscheinlich mehrmals, möge das Augenmerk auf die Alleskönner gerichtet sein, also nicht auf die Fußballspielenden auf Ski oder umgekehrt - da kämen wahrscheinlich der Wasi und der Felimitneumeier gut weg neben einigen Tennisspielern.
Meine Sozialisation mit Skigrößen begann mit Toni Sailer, Kitzbühel, was durch ihn berühmt wurde. Er war einer, der von Slalom bis Abfahrt alles gewinnen konnte und das auch tat. Cortina ist mir seither als Wintersportort geläufig und weniger als Eisdiele, was für die natürlich auch eine gute Werbung war und ist. Aber das weiß keiner mehr.
Dann kam eine Phalanx weiterer Österreicher wie Molterer (wahrscheinlich Anderl), der phänomenale Karl Schranz vom Arlberg, der es geschafft hat, von den olympischen Spielen ausgesperrt zu werden, weil er bei einem Freundschaftskicken, grün, auf Rasen, ein Leiberl mit Bäckerei drauf anschwitzte, kann auch eine Wäscherei oder ein Frisör gewesen sein.
Der ebenfalls phänomenale Jean-Claude Killy tat sich dann bei der Olympiade (wahrscheinlich Sapporo) schwer, nicht zu gewinnen. Tatsächlich und trotzdem ist es ihm nicht gelungen (nicht zu gewinnen, für die Simpl)-(alles erinnerlich). So gebierte er als goldener Olympionike eine Skimodenmarke, die qualitätsmäßig und vom Aussehen her nicht von schlechten und billigen Eltern war. Später erstand ich mal beim K+L Killy-Handschuhe, die so schön und warm und gut und wohlfeil waren, daß sie für meine Urenkel noch zum Schneeschippen gut gewesen wären, wenn ich sie (die Handschuhe) nicht in einem landsberger Stadtbus liegen gelassen hätte. Nach 5 Minuten fragte ich den Fahrer nach den Handschuhen, aber der wußte vielsagend blickend von nichts.
Geht halt nichts über Qualität, wenn man sie zu schätzen weiß. Blau waren sie und sind sie vielleicht heute noch, angenehm warm gefüttert, königsblau, einfarbig, Innenhand mit hellgrauem Leder verstärkt. Formal und qualitativ einsame Spitze wie der Jean-Claude.
Natürlich übte ich auch auf Ski seinen Stil nach, war ja jung, gelehrig und flexibel. Wichtig war, nicht größer zu sein wie ein halber Sack Kartoffeln zwecks der Aerodynamik, pardon, aerodynamique.
Der Luggi Leitner war immer im Slalom gut. Das konnte man im Walsertal drhoim auch im Sommer gut üben, wenn es um die Hoiza ging. Was ihn wahrscheinlich anstachelte, daß die Heidi Biebl aus dem oberstaufener Flachland gut in der Abfahrt war und der Hans-Peter Lanig aus dem oberjocher Hügelland die Silberne in Squaw Valley und zwar in der Abfahrt gewann. Viel, viel später wurde der obarschtdorfer Tauscher Weltmeister in der Abfahrt, heute ist er angeblich Polizist. Jedenfalls war das affengeil, nicht in der rattle-snake wie das immer die superschlauen Reporter, die nicht wissen , wo beim Ski vorne und hinten ist, wie er in den letzten beiden Toren aufgrund genialer Linienführung die Ewigkeit von 2 Sekunden abnahm. Vielleicht waren es auch weniger, aber er war der Schnellste.
Nun zu den absoluten Cracks, die alles konnten, um bei Sailer, Schranz und Killy weiterzumachen. Der phänomenale Stenmark und der furiose Tomba gehören da nicht unbedingt dazu - es waren keine speeder, ungeachtet ihrer Qualitäten in Slalom und Riesenslalom.
Bei diesen absoluten Cracks haben mir Marc Girardelli und Pirmin Zurbriggen imponiert. Der Marc hatte keinen österreichischen Namen und als Vorarlberger war er für die Großglockner wahrscheinlich eh ein halber Franzos, aber wie er auf der Lauberhornabfahrt die letzten beiden Kurven durchzog, wo sich der Rest der Konkurrenz rudernd ins Ziel retten mußte, war eine Demonstration. Wasmeier war auch nicht schlecht, aber er mußte eiern - kacheln, wie der Fachmann es nennte.
Der gute Slalom-Fahrer Willy Bogner hat die Lauberhorn auch mal gewonnen, um das vor dem Vergessen zu retten. Das Killy-Zeug war qualitativ besser, hatte auch den Vorteil der späteren Geburt. Unerreicht dagegen und gegen alles die sportlich-lässige Eleganz der Bogner-Sachen bis etwa späte 60er.